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Aktuelles

Sunny. Auf der Suche nach Liebe

Sunny ist 16, als sich ihre Eltern scheiden lassen. Das zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. In Clubs sucht die junge Frau nach Liebe. Dabei wird sie immer wieder von Männern enttäuscht. Doch dann begegnet Sunny jemandem, der ihr all das geben kann, was sie sich gewünscht hat: Liebe, Geborgenheit, Ruhe und Zufriedenheit.

Markus. Die Bibel verändert sein Leben

Markus engagiert sich politisch, bis er Widersprüche in seinen Idealen erkennt. Wie kann man sein Leben für die Rettung von Walen einsetzen und gleichzeitig für die Tötung ungeborenen Lebens demonstrieren? Und da liegt sie, die Bibel, die ihn nie interessiert hat. Als er beginnt, darin zu lesen, muss er entscheidende Fragen beantworten…

Die Kernbotschaft der bibel in 1 Minute

„Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“

Die Bibel, Römer 5,8

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Luther und die mächtigste botschaft der welt

Die Bibel, Lüge oder Wahrheit?

Die mächtigste Botschaft der Welt steht in der Bibel. Grund genug, sich das „Buch der Bücher“ mal genauer anzusehen. Hinter den Buttons verbergen sich interessante Fakten zur Glaubwürdigkeit und Entstehung der Bibel, die darauf warten, entdeckt zu werden!

Dies sind nur vier interessante Aspekte zum Buch der Bücher. Weitere findest du in unserem kostenfreien Heft!

Woher kann ich wissen, dass es Gott überhaupt gibt?
  Es gibt kein Volk und keinen Stamm auf dieser Erde, in dem die Menschen nicht in irgendeiner Form an einen Gott, einen Geist oder ein Wesen glauben, das über ihnen steht. Das gilt auch für die isoliertesten Urwaldstämme, die nie eine Berührung mit einer anderen Kultur und schon gar nicht mit dem Evangelium hatten. Wie kommt das? Wir haben alle die denkerische Fähigkeit, von den wunderbaren Werken der beobachtbaren Schöpfung auf den unsichtbaren Schöpfer zu schließen. Niemand glaubt, dass ein Auto, eine Uhr oder auch nur ein Knopf oder eine Büroklammer von selbst entstehen. Darum schreibt Paulus im Neuen Testament:
»Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen seit der Schöpfung der Welt und wahrgenommen an seinen Werken, sodass sie keine Entschuldigung haben« (Römer 1,20).
Aus der Schöpfung können wir allerdings nur erfahren, dass ein Gott existiert und auf seine Kraft und seinen Ideenreichtum schließen, nicht aber auf seine Wesensart (z. B. Liebe, Leben, Barmherzigkeit, Güte). Dazu ist uns die Bibel gegeben.
Wo ist Gott?
Nach unseren menschlichen Vorstellungen versuchen wir, Gott räumlich zu lokalisieren. Darum finden wir bei den heidnischen Gottesvorstellungen des Altertums wie auch im Neuheidentum derartige Angaben. Die Griechen glaubten, ihre Götter würden auf dem Berg Olymp wohnen, und die Germanen lokalisierten sie in Walhall. Der französische Mathematiker und Astronom Pierre S. M. Laplace (1749–1827) meinte: »Ich habe das ganze Weltall durchforscht, aber Gott habe ich nirgends gefunden.« Ähnliches stellten auch sowjetische Kosmonauten fest: »Ich bin Gott bei meinem Flug nicht begegnet« (Nikolajew, 1962 mit Wostok III). Alle diese Aussagen sind im Licht der Bibel grundfalsch, denn Gott ist überräumlich. Er, der den Raum geschaffen hat, kann nicht Teil des Raumes sein. Vielmehr durchdringt er jede Position des Raumes; er ist allgegenwärtig. Dies erklärt Paulus den heidnischen Athenern auf dem Areopag:
»In ihm (Gott) leben, weben und sind wir« (Apostelgeschichte 17,28).
Der Psalmist weiß ebenso um diese Realität, wenn er bekennt:
»Ich gehe oder liege, so bist du um mich … und hältst deine Hand über mir« (Psalm 139,3+5).
Auch hier wird das vollständige Umgeben und Durchdringen Gottes angezeigt. Die mathematische Vorstellung von höherdimensionalen Räumen (unser Raum hat drei Dimensionen) kann uns bei der Frage »Wo ist Gott?« eine Hilfe sein. Der n-dimensionale Raum ist dabei nur eine Untermenge des (n+1)-dimensionalen Raumes. So ist z. B. der vierdimensionale Raum nicht vom dreidimensionalen aufnehmbar, dennoch durchdringt er ihn völlig. Diesen Sachverhalt beschreibt die Bibel, wenn es in 1. Könige 8,27 heißt:
»Denn sollte in Wahrheit Gott auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen.«
Warum ist Gott nicht zu sehen?
Die ersten von Gott geschaffenen Menschen, Adam und Eva, lebten in der Gemeinschaft mit Gott, sodass sie ihn auch von Angesicht zu Angesicht sehen konnten. Im Sündenfall trennte sich der Mensch von Gott. Es ist ein heiliger Gott, der jede Sünde hasst, und somit endete diese ursprüngliche Gemeinschaft.
»Gott wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann« (1. Timotheus 6,16),
darum werden wir ihn erst wieder sehen, wenn wir nach dem Tode in sein Vaterhaus kommen. Der Weg dorthin ist nur durch den Herrn Jesus möglich:
»Niemand kommt zum Vater denn durch mich« (Johannes 14,6).
Hat nicht Gott Schuld an allem?
Als Gott Adam nach dem Sündenfall zur Rechenschaft zog, verwies dieser auf Eva:
»Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum« (1. Mose 3,12).
Als Gott dann die Frau ansprach, wies auch Eva von sich weg:
»Die Schlange betrog mich also, dass ich aß« (1. Mose 3,13).
Bezüglich unserer Schuld haben wir ein merkwürdiges Verhalten: Wir weisen immer von uns ab, bis wir letztlich Gott zum Schuldigen erklären. Nun aber geschieht das Unvorstellbare: In Jesus nimmt Gott alle Schuld auf sich:
»Denn Gott hat den (= Jesus), der von keiner Sünde wusste, zur Sünde gemacht« (2. Korinther 5,21).
Das Gericht Gottes über die Sünde der Welt entlädt sich auf den Sohn Gottes. Ihn trifft der Bannstrahl mit voller Schärfe; das ganze Land verfinstert sich für drei Stunden, er ist wirklich von Gott verlassen.
»Er hat sich selbst für unsere Sünden gegeben« (Galater 1,4),
damit wir frei ausgehen können. Das ist das Manifest der Liebe Gottes. Eine bessere Botschaft als das Evangelium gibt es nicht.
Warum lässt Gott das Leid zu? Ist das ein Gott der Liebe, wenn er all die Not in dieser Welt zulässt?
Vor dem Sündenfall gab es weder Tod noch Leid, weder Schmerz noch irgendetwas von dem, was uns heute so viel Mühe macht. Gott hatte alles so gestaltet, dass der Mensch unter idealen Bedingungen leben konnte. In freier Entscheidung ging der Mensch eigene Wege, die von Gott wegführten. Warum Gott uns einen so weiten Freiheitsradius zubilligt, können wir nicht erklären. Wir stellen aber fest: Wer von Gott weggeht, gelangt ins Elend. Diese bittere Erfahrung machen wir bis zum heutigen Tag. Manche Menschen sind dazu geneigt, Gott die Schuld zuzuschieben. Dabei sollten wir bedenken, dass nicht Gott, sondern der Mensch der Verursacher ist. Wenn wir des Nachts auf der Autobahn das Scheinwerferlicht ausschalten und es so zu einem Unfall kommt, dürfen wir nicht dem Autohersteller die Schuld geben. Er hat die konstruktiven Vorgaben für die Beleuchtung gegeben; wenn wir sie willentlich abschalten, ist das allein unsere Sache.
»Gott ist Licht« (1. Johannes 1,5),
und wenn wir uns in die Finsternis der Gottesferne begeben, dürfen wir uns nicht bei dem Schöpfer beklagen, der uns doch für seine Nähe geschaffen hat. Gott ist und bleibt ein Gott der Liebe, denn er hat Unvorstellbares getan: Er gab seinen eigenen Sohn dahin, um uns aus unserer selbst verschuldeten Situation freizukaufen. Jesus sagt von sich in Johannes 15,13:
»Niemand hat größere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.«
Gibt es eine größere Liebe? Nie ist etwas Größeres für den Menschen vollbracht worden als in der Tat auf Golgatha: Das Kreuz ist somit der Höhepunkt göttlicher Liebe.
Durch Kriege hat Gott zu alttestamentlicher Zeit ein ganzes Volk ausrotten lassen, und in der Bergpredigt heißt es: Liebet eure Feinde. Ist der Gott des AT ein anderer als der des NT?
Manche Leute sind der Meinung, im AT sei Gott ein Gott des Zornes und der Rache und im NT ein Gott der Liebe. Diese Auffassung ist durch die beiden folgenden Aussagen aus dem AT und NT leicht zu widerlegen: In Jeremia 31,3 sagt Gott:
»Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte«,
und im NT lesen wir bei Hebräer 10,31:
»Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.«
Gott ist sowohl der zornige Gott gegenüber der Sünde als auch der liebende Gott gegenüber den Bußfertigen. Dieses Zeugnis finden wir sowohl im AT als auch im NT, denn Gott ist immer derselbe. Bei ihm
»ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis« (Jakobus 1,17).
Ebenso hat sich der Sohn Gottes wesensmäßig nie verändert:
»Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit« (Hebräer 13,8).
Die Bibel ist voller Beispiele, wie Gott die Sünde an Menschen richtet und wie er andererseits die Seinen bewahrt. In der Sintflut ging die ganze Menschheit wegen ihrer Bosheit Die Frage nach Gott unter, und nur acht Leute wurden errettet. Ebenso wird im Endgericht der größte Teil der Menschheit verloren gehen, weil sie den breiten Weg der Verdammnis gingen (Matthäus 7,13–14). Gott hatte seinem Volk Israel das verheißene Land gegeben, aber beim Auszug aus Ägypten überfallen die Amalekiter die Nachzügler. In 5. Mose 25,17–19 wird den Amalekitern das Gericht der Austilgung angesagt, das Saul zu späterer Zeit auf Befehl Gottes auszuführen hatte (1. Samuel 15,3). Zu neutestamentlicher Zeit werden Ananias und Saphira von Gott getötet, weil sie nicht die ganze Wahrheit sagten (Apostelgeschichte 5,1–11). An diesen Beispielen können wir lernen, dass Gott jede Sünde ernster nimmt, als wir denken. Auch darin hat sich Gott nie geändert. Er hasst jede Sünde, und er wird jegliche Missetat richten. Er könnte auch heute ganze Völker vernichten. Wir Deutschen haben gegenüber Gott in besonders harter Weise gesündigt, weil in unserem Volk während des Dritten Reiches ein radikales Ausrottungsprogramm gegen sein Volk Israel entwickelt wurde. Die 40-jährige Teilung Deutschlands und der Verlust der Ostgebiete sind ein deutliches Gericht dafür. Gott hätte auch das ganze Volk vernichten können, aber seine Barmherzigkeit war so groß, dass er es nicht getan hat; vielleicht auch wegen der immer noch vorhandenen Gläubigen. Sodom und Gomorra wären nicht untergegangen, hätte es wenigstens zehn Gerechte dort gegeben (1. Mose 18,32). Wenn das Gericht nicht immer augenblicklich stattfindet, ist das Gottes Gnade. Einmal aber muss jeder Rechenschaft geben über sein Leben, sowohl die Gläubigen (2. Korinther 5,10) als auch die Ungläubigen (Hebräer 9,27; Offenbarung 20,11–15).
Hat Jesus wirklich gelebt? Ist er Gottes Sohn?
Die Ankündigung des Kommens Jesu in diese Welt gehört zu den markantesten prophetischen Aussagen. In detaillierter Weise sagt das AT
  • seinen Geburtsort Bethlehem (Micha 5,1 → Lukas 2,4),
  • seine Abstammungslinie (2. Samuel 7,16 → Matthäus 1,1–17),
  • die gleichzeitige Sohnschaft Gottes (Psalm 2,7; 2. Samuel 7,14 → Hebräer 1,5)
  • und des Menschen (Daniel 7,13 → Lukas 21,27),
  • sein Wirken (Jesaja 42,7 → Johannes 9),
  • den Grund seiner Sendung (Jesaja 53,4–5 → Markus 10,45),
  • den Verrat an ihm für 30 Silberlinge (Sacharja 11,12 → Matthäus 26,15),
  • sein Leiden und Sterben am Kreuz (Psalm 22 → Lukas 24,26)
  • sowie seine Auferstehung (Hosea 6,2 → Lukas 24,46) voraus.
Durch den deutlichen Abstand von 400 Jahren zwischen dem letzten Buch des AT und der neutestamentlichen Zeit bekommen die erfüllten Prophetien auf Christus ihr besonders eindrückliches Gewicht hinsichtlich der oben gestellten Frage. Auch außerbiblische Quellen bezeugen das Leben Jesu, wie z. B. der römische Historiker Tacitus, der römische Hofbeamte Sueton unter dem Kaiser Hadrian, der römische Statthalter von Bithynien in Kleinasien, Thallus u. a. Beispielhaft sei hier ein Zitat des bekannten jüdischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus (geb. 37 n.Chr.) genannt:
»Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an Die Frage nach Gott sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesagte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorher verkündigt hatten. « (Jüdische Altertümer XVIII.3.3)
Gott selbst bestätigt Jesus als seinen Sohn (bei der Taufe: Matthäus 3,17; auf dem Berg der Verklärung: Markus 9,7), und der Engel kündigt seine Geburt als Sohn des Allerhöchsten an (Lukas 1,32). Der Herr Jesus bekennt sich im Verhör vor dem Hohen Rat, dem höchsten Regierungs- und Richterkollegium in Israel (= die Hohenpriester, Ältesten und Schriftgelehrten) unter Vorsitz des Hohenpriesters Kaiphas (Matthäus 26,63–64; Markus 14,61–62; Lukas 22,70) als Gottes Sohn. Ebenso bezeugen die unterschiedlichsten Männer und Frauen der Bibel Jesus als den Sohn Gottes:
  • Petrus: »Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn« (Matthäus 16,16).
  • Johannes: »Wer nun bekennt, dass Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott« (1. Johannes 4,15).
  • Paulus: »Ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes« (Galater 2,20).
  • Martha aus Bethanien: »Ich glaube, dass du bist Christus, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist« (Johannes 11,27).
  • Nathanael: »Rabbi, du bist Gottes Sohn!« (Johannes 1,49).
  • Der römische Hauptmann bei der Kreuzigung: »Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen« (Matthäus 27,54).
  • Der äthiopische Finanzminister: »Ich glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist« (Apostelgeschichte 8,37).
  • Die Frage nach Gott  Auch der Teufel weiß um Jesu Sohnschaft Gottes (Mt 4,3+6),
und die Dämonen müssen ihn als den Sohn Gottes anerkennen (Matthäus 8,29). Dass Jesus der Sohn Gottes ist, war damals den Pharisäern und Hohenpriestern (Markus 14,53–65) und auch dem aufgewiegelten Volk (Johannes 19,7) ein Anstoß, und ist bis heute Juden und Moslems ein Dorn im Auge. Er kann aber nicht unser Retter und Heiland sein, wenn er nur »Bruder« (Schalom Ben Chorin), »Sohn unter Söhnen« (Heinz Zahrnt), ein guter Mensch oder ein Sozialreformer war, sondern nur dadurch, dass er wirklich der Sohn des lebendigen Gottes ist (Matthäus 16,16).
In welcher Beziehung stehen Gott und Jesus zueinander? Ist das eine Person, oder wer von ihnen ist höher? Zu wem sollen wir beten?
Gott ist mit unserem Denken nicht zu erfassen. Er ist überräumlich, überzeitlich und unausforschlich, darum sind uns alle bildhaften Vorstellungen von ihm schon im 1. Gebot untersagt. Gott hat sich dennoch »nicht unbezeugt gelassen« (Apostelgeschichte 14,17); er hat sich uns offenbart. Er ist der Eine und zugleich der Dreieine.

1. Gott ist der Eine:

Es gibt keinen anderen Gott als nur den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (2. Mose 3,6):
»Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott« (Jesaja 44,6). »Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner sein. Ich, ich bin der Herr, und ist außer mir kein Heiland« (Jesaja 43,10–11).
Darum lautet das Gebot:
»Du sollst keine anderen Götter neben mir haben« (2. Mose 20,3).
Die Gottesvorstellungen in allen Religionen sind nichtig:
»Denn alle Götter der Völker sind Götzen« (Psalm 96,5); sie »sind Wind und eitel« (Jesaja 41,29).
 

2. Gott ist der Dreieine:

Zugleich begegnet uns Gott als Einheit in drei Personen. Es handelt sich nicht um drei verschiedene Götter, sondern – wie es viele Stellen der Bibel belegen (z. B. 1. Korinther 12,4–6; Epheser 1,17; Hebräer 9,14) – um einen Dreiklang von Willen, Tun und Wesen Gottes. Von diesem dreieinen Gott wird in dreifacher Weise in personaler Differenzierung geredet: – Gott der Vater – Jesus Christus, der Sohn Gottes – und der Heilige Geist. Im Taufbefehl nach Matthäus 28,19 tritt dies am ausdrücklichsten und deutlichsten hervor. Der in der Bibel nirgends vorkommende Ausdruck der »Dreieinigkeit« (Trinität; lat. trinitas = Dreizahl) ist der menschliche Versuch, dies göttliche Geheimnis mit einem Wort zu fassen. In Jesus wurde Gott Mensch: »Das Wort ward Fleisch« (Johannes 1,14). Gott wurde sichtbar, hörbar, tastbar (1. Johannes 1,1) und im Glauben greifbar (Johannes 6,69). Den Herrn Jesus hat Gott zu uns gesandt, und »ihn hat Gott für den Glauben hingestellt « (Römer 3,25). So steht Jesus in einer besonderen funktionalen Zuordnung für uns. Den rettenden Glauben haben wir nur, wenn wir an Jesus gläubig sind. Er ist für uns ans Kreuz gegangen, er hat unsere Schuld gesühnt, er hat uns teuer erkauft (1. Petrus 1,18), und darum müssen wir ihn anrufen, um gerettet zu werden (Römer 10,13). Durch Jesus haben wir Zugang zum Vater (Johannes 14,6) und dürfen als Kinder »Abba, lieber Vater« (Römer 8,15) sagen. Jesus ist der Sohn Gottes, er ist mit dem Vater wesensgleich: »Ich und der Vater sind eins« (Johannes 10,30), darum konnte er sagen: »Wer mich sieht, sieht den Vater« (Johannes 14,9). Thomas bekennt gegenüber dem Auferstandenen: »Mein Herr und mein Gott!« (Johannes 20,28). Die Gottheit Jesu und die Wesensgleichheit mit dem Vater kommen weiterhin durch folgende gleiche Titel und Tätigkeiten zum Ausdruck:
  • Schöpfer (Jesaja 40,28 → Johannes 1,3),
  • Licht (Jesaja 60,19–20 → Johannes 8,12),
  • Hirte (Psalm 23,1 → Johannes 10,11),
  • Erster und Letzter (Jesaja 41,4 → Offenbarung 1,17),
  • Sündenvergeber (Jeremia 31,34 → Markus 2,5),
  • Schöpfer der Engel (Psalm 148,5 → Kolosser 1,16),
  • Anbetung durch Engel (Psalm 148,2 → Hebräer 1,6).
Die Gleichheit Jesu mit dem Vater betont auch Philipper 2,6. Bei seiner Menschwerdung nahm er die Knechtsgestalt eines Menschen an. Hier stand er in der völligen Abhängigkeit und im Gehorsam zum Vater. Im Zusammenhang mit der Menschwerdung Jesu ist somit eine deutliche Rangfolge zwischen dem Vater und dem Sohn erkennbar: Wie der Mann das Haupt der Frau ist, so ist Gott Christi Haupt (1. Korinther 11,3). Nun aber sitzt der Herr Jesus zur Rechten Gottes und ist das Ebenbild seines Wesens (Hebräer 1,3). Der Vater hat dem Sohn alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben (Matthäus 28,18), auch das Gericht hat er ihm übereignet (Johannes 5,22), denn alles hat er unter seine Füße getan (1. Korinther 15,27). Schließlich heißt es: »Wenn aber alles ihm (= Jesus) untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles untergetan hat, auf dass Gott sei alles in allem« (1. Korinther 15,28). Der Heilige Geist begegnet uns ebenso als göttliche Person, jedoch in anderen Funktionen als der Sohn Gottes. Er ist unser Tröster (Johannes 14,26) und Anwalt, er erschließt uns die Wahrheit der Bibel (Johannes 14,17), er vertritt uns vor Gott mit dem rechten Gebet (Römer 8,26), und ohne ihn können wir Jesus als unseren Retter und Herrn (1. Korinther 12,3b) überhaupt nicht erkennen. Gebet: Jesus hat seine Jünger und damit auch uns das Gebet zum Vater gelehrt (Matthäus 6,9–13), und als der Apostel Johannes vor der Macht des Engels erschrocken zu Boden fällt und ihn anbeten will, wehrt der Bote Gottes entschieden ab: »Ich bin dein Mitknecht … Bete Gott an!« (Offenbarung 22,9). Ebenso ist das Gebet zu Jesus Christus nicht nur möglich, sondern Die Frage nach Gott seit seinem Kommen in diese Welt sogar geboten. Er selbst sagte den Jüngern: »Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen« (Johannes 16,24), und: »Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun« (Johannes 14,14). Kolosser 3,17 fasst all unser Reden und Tun – und damit auch das Gebet zu Christus – zusammen: »Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesus und danket Gott, dem Vater, durch ihn.« Jesus ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen (1. Timotheus 2,5), und darum dürfen wir uns im Gebet an ihn wenden. Der erste Märtyrer, Stephanus, wird uns vorbildhaft als ein Mann »voll heiligen Geistes« (Apostelgeschichte 7,55) geschildert. Sein Gebet zu Jesus ist uns überliefert: »Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!« (Apostelgeschichte 7,59). Auch während der Erdenzeit wurde der Herr Jesus als Gott angebetet, und er akzeptierte dies: Der Aussätzige (Matthäus 8,2), der geheilte Blindgeborene (Johannes 9,38) und die Jünger (Matthäus 14,33) fielen vor ihm nieder. Dies ist nach der Bibel der höchste Ausdruck der Anbetung und Huldigung. Für das Gebet an den Heiligen Geist (z. B. in dem Kirchenlied »Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist « von Berthold von Regensburg) finden wir in der Bibel jedoch keinen Hinweis. Das Gebet kennt also nach der Bibel nur zwei Adressen: Gott den Vater und Jesus Christus, den Sohn Gottes.
Die Bibel ist doch von Menschen aufgeschrieben worden, darum ist alles relativ zu sehen. Wie können Sie sagen, dass sie von Gott ist und dass alles wahr ist?
Wir wollen hier die Frage nach der biblischen Wahrheit an einem ausgewählten Beispiel zeigen, das den Vorteil hat, mathematisch nachvollziehbar zu sein. Die Bibel enthält 6408 Verse mit prophetischen Angaben, von denen sich 3268 bisher so erfüllt haben, während die restlichen Prophetien noch zukünftige Ereignisse betreffen. Keine Voraussage ist verändert eingetroffen. Das gibt es in keinem anderen Buch der Weltgeschichte. Hier haben wir einen – auch mathematisch ausdrückbaren – Wahrheitsgehalt vor uns, der nirgends seinesgleichen hat. Wir wollen nun die Frage stellen, ob es möglich ist, dass sich so viele Prophetien zufällig erfüllen können, d.h., ob ihr Eintreffen ohne das Wirken Gottes erklärbar ist. Dazu werden wir uns nun der Wahrscheinlichkeitsrechnung bedienen. In dem folgenden Berechnungsmodell wird nicht berücksichtigt, dass manchmal mehrere Verse der Bibel dazu dienen, eine einzige Prophetie zu beschreiben und zum anderen ein Vers auch mehrere Prophetien enthalten kann. Ebenso geht der Tatbestand, dass manche prophetische Aussage mehrfach erwähnt wird, nicht in die Rechnung ein. Diese Modellvereinfachung wird jedoch 30 durch den folgenden Ansatz für die Grundwahrscheinlichkeit bei Weitem ausgeglichen. Nimmt man die sehr hohe Grundwahrscheinlichkeit von p = 0,5 für die zufällige Erfüllung einer Einzelprophetie an, so lässt sich die Gesamtwahrscheinlichkeit w für die 3268 bisher erfüllten Prophetien mathematisch exakt errechnen. Diese beträgt w = 2–3268 = 1,714 · 10–984. Die prophetischen Aussagen sind derart, dass das Eintreten des jeweilig beschriebenen Ereignisses mathematisch mit 1 : 1000 bis 1 zu mehreren Millionen anzusetzen wäre. Mit dem Ansatz 1 : 2 (= 0,5) liegen wir damit auf der absolut sicheren Seite. Zum Zahlenvergleich für w wollen wir einige ausgedachte Lottosysteme betrachten. Wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Volltreffer im kommerziellen Zahlenlotto »6 aus 49« – d. h. aus 49 Feldern mit fortlaufender Nummerierung – etwa 1 : 14 Millionen beträgt, so wollen wir die Frage stellen: Auf wie viel Felder dürfte ein zweiter Lottoschein erweitert werden, bei dem ebenfalls 6 richtige Zahlen für einen Volltreffer zu benennen sind, um gerade auf jene Wahrscheinlichkeit zu kommen, die sich für die zufällige Erfüllung von 3268 Prophetien ergäbe? Was würden wir schätzen? a) die Größe einer Tischtennisplatte? Auf einer Fläche von A = 1,525 · 2,74 m2 = 4,1785 m2 sind L = 167 140 Einzelfelder von der Größe, wie sie auf einem handelsüblichen Lottoschein anzutreffen sind, möglich. b) die Größe eines Fußballfeldes? Bei A = 7350 m2 sind L = 459 375 000 Einzelfelder möglich. c) oder gar die Oberfläche der gesamten Erdkugel? Bei A = 510 Mill. km2 sind L = 31,3653 · 1018 Einzelfelder Fragen zur Bibel 31 möglich, wobei 1018 eine Trillion oder eine Million Billiarden bedeutet. Rechnet man die Wahrscheinlichkeiten aus, um bei L durchnummerierten Feldern sechs Richtige zu ziehen, so ergeben sich für die obigen Flächen folgende Werte: a) w = 1 : 0,4 · 1030 (bzw. 2,5 · 10–30) b) w = 1 : 1,3 · 10 49 (bzw. 7,69 · 10–50) c) w = 1 : 1,3 · 10114 (bzw. 7,69 · 10–115) Wir sehen anhand der Zahlen für w, dass die Vergleiche a) bis c) völlig unzureichend sind. Das mathematische Ergebnis für die Felderzahl ist geradezu atemberaubend! Wir müssten zu ihrem Größenvergleich die Gesamtzahl aller Atome des Universums zu Hilfe nehmen, und diese ist mit 1080 selbst nicht mehr vorstellbar. Es ist eine 1 mit 80 Nullen oder die Zahl 10 Milliarden achtmal mit sich selbst multipliziert. Auf die errechnete transastronomische Zahl von 2,74 · 10164 Feldern jenes Superlottoscheins kommt man allerdings erst durch einen weiteren, unsere Vorstellungen noch einmal übersteigenden Vergleich: Stellt man sich so viele Universen gleicher Größe vor, wie unser Universum Atome hat, dann ist die Gesamtzahl der Atome aller dieser gedachten Universen immer noch um den Faktor 27 400 kleiner als der benötigte Lottoschein Felder haben dürfte

So steht’s geschrieben, CLV Bielefeld, 8. Auflage 2011, 256 S. (S. 185)

Nach den obigen Betrachtungen können wir nur eine vertretbare Konsequenz ziehen: Die Prophetien sind göttlicher Art, sie können von keinem Menschen stammen. So führen uns die Berechnungen zu einem Ergebnis, das Jesus in dem bekannten Gebet zum Vater (oft fälschlicherweise als »Hohepriesterliches Gebet« bezeichnet, obwohl es sich hier nicht um einen hohepriesterlichen Dienst, d. h. Sühnung der Sünden des Volkes, handelt) auf die knappe Formel bringt:
»Dein Wort ist die Wahrheit!« (Johannes 17,17).
Die Bibel kann somit nicht von menschlicher Herkunft sein, sondern es gilt:
»Alle Schrift ist von Gott eingegeben« (2. Timotheus 3,16).
Gott benutzte auserwählte Menschen, denen er die für uns wichtige Information gab, damit sie diese – ohne dabei ihre Person, ihr Wesen und ihre Empfindungen auszuklammern – für uns aufschrieben.
Wie kann ich prüfen, ob die Bibel wahr ist?
Ob ein mathematisch formulierter physikalischer Ablauf oder eine beschriebene chemische Reaktion unter definierten Bedingungen stattfindet oder nicht, kann nicht in einer Diskussionsrunde entschieden werden, sondern im prüfbaren Experiment. Im Gegensatz zu allen anderen Schriften der Ideologien und Religionen nennt die Bibel Methoden, wie ihre Wahrheit durch Experiment ermittelt werden kann. Wer nicht nur philosophierend fragt, sondern zu einer echten Überzeugung kommen will, ist zu einem Experiment eingeladen, für das sich Gott selbst verbürgt:
»Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf dass du haltest und tuest allerdinge nach dem, was darin geschrieben steht. Alsdann wird es dir gelingen in allem, was du tust, und wirst weise handeln können« (Josua 1,8).
Dieses Experiment besteht danach aus drei Teilschritten:
  1. Experimentbeschreibung kennenlernen: Zunächst geht es darum, sich durch intensives Lesen mit dem Inhalt der Bibel vertraut zu machen.
  2. Ausführung des Experiments: Im zweiten Schritt sind alle erkannten Anweisungen in die Tat umzusetzen.
  3. Prüfung der experimentellen Daten: Alle Menschen wünschen sich ein gelungenes Leben in Ehe und Familie, Beruf und Freizeit. Die Fragen an die Ratgeber in der Regenbogenpresse legen ein beredtes Zeugnis davon ab. Kein psychologischer Eheberater, kein Industriemanager und kein politischer Berater verfügt über ein absolutes Erfolgsrezept. Nur die Bibel verspricht unter den obigen Bedingungen Gelingen und weises Handeln im Leben. Wer dieses Experiment durchführt, kommt immer zu einer positiven Bilanz. Es gibt weder Verlust noch Risiko, also keinen verlorenen Einsatz wie beim Lottospiel oder Zinsverlust wie bei Krediten. Wer es mit der Bibel wagt, hat es mit Gott zu tun, und wird dadurch einen großen Gewinn haben.
Was ist an der Bibel anders als bei allen sonstigen Büchern der Weltliteratur?
Die Bibel unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht grundlegend von allen sonstigen Büchern der Weltgeschichte, sodass sie ein einzigartiges, einmaliges und unvergleichliches Werk darstellt:
  1. Trotz über 1000-jähriger Entstehungsdauer weist die Bibel eine einzigartige Kontinuität auf: Die Bibel wurde in einer Zeitspanne von über 1500 Jahren von etwa 45 Schreibern unterschiedlicher Herkunft und Berufe geschrieben. Hierzu gehören z. B. der Universitätsabsolvent Mose, der militärische Oberbefehlshaber Josua, der Ministerpräsident Daniel, der Mundschenk Nehemia, der König David, der Hirte Amos, der Fischer Petrus, der Zöllner Matthäus, der Arzt Lukas und der Zeltmacher Paulus. Die Bibelteile entstanden mitunter an ungewöhnlichen Orten, wie in der Wüste (Mose), im Kerker (Jeremia), im Palast (Daniel), auf Reisen (Lukas) oder in der Verbannung (Johannes) und bei allen nur denkbaren Gemütsverfassungen der Schreiber wie Freude und Liebe, Angst und Sorge, Not und Verzweiflung. Trotz der sonst nirgends anzutreffenden Spannweite von 60 Generationen hinsichtlich ihrer zeitlichen Entstehung und der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten ihrer Autoren ist die Bibel von einer einheitlichen, fein aufeinander abgestimmten Thematik. Die Schreiber behandeln Hunderte von Themen mit besonders auffälliger Harmonie und Kontinuität. Würden Menschen ohne das Wirken Gottes aus so weit entlegenen Zeitepochen und mit so divergierenden Persönlichkeitsstrukturen eine solche Themenspanne bearbeiten, so wäre erfahrungsgemäß keine Einheit zu erwarten. Insbesondere zieht sich die biblische Lehre über Gott sowie seine Heilsgeschichte mit den Menschen wie ein roter Faden durch die ganze Bibel.
  2. Die Bibel enthält eine so weite Palette literarischer Gattungen wie sie in keinem anderen Buch anzutreffen ist. Hingegen fehlen diejenigen Textarten, die nicht der Wahrheit verpflichtet sind wie z. B. Märchen, Legende und Sage. Ebenso wenig findet man solche Über- oder Untertreibungen, wie wir sie von Satiren, Glossen, Heldenreden oder Komödien kennen.
  3. Die Bibel ist von einer beachtenswerten Vielseitigkeit geprägt. Sie ist zugleich Glaubens-, Gesetz- und Geschichtsbuch. Sie liefert die Grundlagen zahlreicher Wissensgebiete und enthält tausenderlei Lebensregeln für die verschiedensten Situationen. Sie ist der beste Eheberater und beschreibt, wie wir uns zu Eltern und Kindern, zu Freunden und Feinden, zu Nachbarn und Verwandten, zu Fremden, zu Gästen und Glaubensgenossen verhalten sollen. Sie spricht über die Herkunft dieser Welt und allen Lebens, über das Wesen des Todes und über das Ende der Welt. Sie zeigt uns das Wesen Gottes des Vaters, seines Sohnes Jesus Christus und die Wirkungen des Heiligen Geistes.
  4. Die Bibel ist das einzige Buch mit ausschließlich zuverlässigen prophetischen Aussagen. Diese sind göttlichen Ursprungs (1. Samuel 9,9; 2. Samuel 24,11; 2. Petrus 1,20–21) und darum auch in keinem anderen Buch der Weltgeschichte zu finden (auch nicht im Koran oder in den Aufzeichnungen des französischen Okkultisten Nostradamus). Die Zeitspannen zwischen Niederschrift und Erfüllung sind so groß, dass auch strengste Kritiker nicht einwenden könnten, die Prophetien seien erst gegeben, nachdem die Ereignisse schon eingetreten waren (ausführlicher in So steht’s geschrieben, CLV Bielefeld, 8. Auflage 2011, 256 S.159–199)
  5. Der zeitliche Aussagerahmen der Bibel findet nirgends seinesgleichen. Die Bibel erstreckt sich in ihren Aussagen vom Anfangspunkt der physikalischen Zeitachse (Schöpfung) bis zu ihrem Endpunkt (Offenbarung 10,6b) hin. Kein sonstiges Buch vermittelt etwas Gewisses über den Beginn der Zeit und vermag die Ereignisse um den Endpunkt der Zeitachse zu beschreiben. Darüber hinaus spricht die Bibel von der Ewigkeit, jener Wirklichkeit, in der unsere einengenden Zeitgesetze keine Gültigkeit mehr haben.
  6. Keine Aussage der Bibel hat sich als falsch erwiesen. Nie mussten wissenschaftliche Bezüge der Bibel aufgrund von Forschungsergebnissen revidiert werden. Hingegen gibt es zahlreiche Beispiele dafür, dass naturwissenschaftliche Beschreibungen in der Bibel erst etliche Jahrhunderte nach ihrer Niederschrift durch die Forschung bestätigt wurden (z. B. Zahl der Sterne: (ausführlicher in So steht’s geschrieben, CLV Bielefeld, 8. Auflage 2011, 256 S.15–23) und Gestalt der Erde: (ausführlicher in So steht’s geschrieben, CLV Bielefeld, 8. Auflage 2011, 256 S.59–60)
  7. Kein sonstiges Buch beschreibt den Menschen so realistisch wie die Bibel. Es gibt keine komödienhaften Übertreibungen, keine retuschierten Biographien und kein glorifizierendes Heldentum, das die negativen Seiten der Menschen verbirgt oder verschleiert. So bleiben in der Bibel die Sünden der Erzväter (1. Mose 12,11–13), der Ehebruch Davids (2. Samuel 11) und die Unordnung in den Gemeinden (1. Korinther 1,11; 2. Korinther 2,1–4) nicht unerwähnt.
  8. Wie kein anderes Buch erfasst die Bibel zukünftige Erscheinungen, die bei damaligem Wissensstand kein Mensch erahnen konnte (z. B. Spacelabs, Orbitalstationen: Ob 4) und schließt in ihre Lehre Situationen ein, die erst viele Jahrhunderte später aufgetreten sind (z. B. Drogenkonsum: 2Kor 6,16–17; Gentechnologie). Schon diese acht genannten Besonderheiten weisen die Bibel als ein herausragendes Buch aus, dem kein anderes auch nur annähernd vergleichbar wäre. Der Historiker Philip Schaff beschreibt die Einzigartigkeit der Schrift und den, über den sie spricht, sehr treffend:
»Dieser Jesus von Nazareth besiegte ohne Geld und Waffen mehr Millionen Menschen als Alexander, Cäsar, Mohammed und Napoleon; ohne Wissenschaft und Gelehrsamkeit warf er mehr Licht auf göttliche und menschliche Dinge als alle Philosophen und Gelehrten zusammen; ohne rhetorische Kunstfertigkeit sprach er Worte des Lebens, wie sie nie zuvor oder seither gesprochen wurden, und erzielte eine Wirkung wie anderer Redner oder Dichter. Ohne selbst eine einzige Zeile zu schreiben, setzte er mehr Federn in Bewegung und lieferte Stoff für mehr Predigten, Reden, Diskussionen, Lehrwerke, Kunstwerke und Lobgesänge als das gesamte Heer großer Männer der Antike und Moderne.« (J. McDowell: Die Bibel im Test, S. 54)
Wenn auch die Bibel hinsichtlich der Zahl ihrer Wörter und Buchstaben exakt erfassbar ist (z. B. die englische King James Version: 783 137 W. und 3 566 480 B.), so ist doch die Fülle ihrer Gedanken unzählbar. Kein Menschenleben reicht aus, um den kompletten Gedankenschatz zu heben (Psalm 119,162). Die Bibel können wir darum als einziges Buch beliebig oft lesen, ohne dass sie langweilig wird. Mit jedem Lesen erschließen sich neue Gedankengänge und Querverbindungen zu anderen Texten. Wir kommen zu einer wichtigen Schlussfolgerung: Die Bibel ist das einzige göttliche Buch. Ihre Wahrheit ist von Gott verbürgt und autorisiert (Psalm 119,160; Johannes 17,17).
Warum leben wir auf Erden?
Unser Leben existiert nicht deshalb, weil wir aus einem evolutiven Prozess hervorgegangen sind, sondern weil es der Wille Gottes war, Menschen zu erschaffen. Die Bibel teilt uns nirgends den Grund für die Schöpfung des Menschen mit, etwa: weil Gott allein war; weil Gott Freude am Schaffen hatte; weil Gott ein Gegenüber haben wollte oder weil Gott Wesen schaffen wollte, um sie zu lieben. In 1. Mose 1,26–27 wird uns der Wille Gottes zur Erschaffung des Menschen und die Ausführung mitgeteilt:
»Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei … Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie: einen Mann und eine Frau.«
Hieraus wird deutlich: Wir sind gewollte Wesen. Wir sind also weder »kosmische Eckensteher« (F. Nietzsche) noch »Zigeuner am Rande des Universums« (J. Monod), noch irgendwelche Emporkömmlinge aus dem Tierreich, sondern wir entstammen einem direkten Schöpfungsakt Gottes. Darüber hinaus teilt die Bibel uns mit, dass wir von Gott geliebt sind:
»Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte« (Jeremia 31,3)
oder:
»Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben« (Johannes 3,16).
Dieser Vers zeigt uns darüber hinaus an, dass wir für das ewige Leben bestimmt sind.
Was ist der Sinn des Lebens?
Wir Menschen sind die einzigen irdischen Wesen, die nach Sinn fragen. Uns bewegen drei Grundfragen: Woher komme ich? Wozu lebe ich? Wohin gehe ich? Viele haben darüber nachgedacht. Der Karlsruher Philosoph Hans Lenk betont, dass wir von seinem Fachgebiet keinerlei Antworten zu erwarten haben, wenn er schreibt:
»Die Philosophie gibt selten endgültige inhaltliche Lösungen; sie ist ein Problemfach, kein Stoff- und Ergebnisfach. Für sie ist u. U. eine neue Problemperspektive viel wichtiger als eine Teillösung einer überlieferten Frage.«
Der Dichter Hermann Hesse schreibt:
»Das Leben ist sinnlos, grausam, dumm und dennoch prachtvoll – es macht sich nicht über den Menschen lustig, aber es kümmert sich um den Menschen nicht mehr als um den Regenwurm.«
Die französische Schriftstellerin des Existenzialismus und Atheistin Simone de Beauvoir verirrt sich in Sinnlosigkeit:
»Welchen Sinn hat das Leben, wenn es doch radikal vernichtet wird? Weshalb ist es dann da gewesen? Sinnlos ist letztlich alles: die Schönheit des Lebens, die Taten der Menschen, alles. Das Leben ist absurd.«
Auch die Wissenschaften wie Psychologie, Biologie, Medizin können uns keine Antwort geben, weil die Sinnfrage nicht zu ihrem Aussagenfeld gehört. Manche Leute sehen den Sinn ihres Lebens darin, dass
  • sie Gutes tun wollen: Viele hegen diesen humanistischen Gedanken, der noch nicht spezifisch christlich ist. Gutes zu tun ist zwar auch den Christen aufgetragen (Galater 6,10; 2. Thessalonicher 3,13), aber wer gute Werke tut, ist damit noch kein Christ.
  • sie selbst zu Ansehen kommen: Sportler streben nach Weltmeistertiteln und Goldmedaillen. Künstler suchen ihre Anerkennung auf den Bühnen dieser Welt.
  • sie sich Unvergängliches schaffen wollen: So meinen sie, in ihren Kindern oder in der Gesellschaft weiterzuleben (z. B. durch Stiftungen, die mit ihrem Namen verbunden sind). Andere wünschen, sich in eigenen Gedichten, Memoiren oder Tagebüchern zu verewigen. Wir sollten bedenken: Aller weltlicher Ruhm ist nur zeitlich. Nach unserem Tod haben wir selbst nichts mehr davon, denn wohin wir gehen, da
»haben wir kein Teil mehr auf der Welt an allem, was unter der Sonne geschieht« (Prediger 9,6).
Wenn unser Leben eine Schöpfung Gottes ist, so kann es nur dann sinnvoll sein, wenn es mit diesem Gott gelebt und von ihm geführt wird. Ein Menschenherz – selbst wenn es alles Glück dieser Welt besäße – bliebe rastlos, leer und unerfüllt, wenn es nicht Ruhe in Gott fände. Darum wollen wir von Gott erfahren, was uns Sinn gibt. In drei Punkten sei dies skizziert: 1. Gottes Ziel mit unserem Leben ist, dass wir zum Glauben kommen. Ohne den rettenden Glauben an den Herrn Jesus Christus gehen wir verloren. Darum sagte Paulus dem Kerkermeister zu Philippi:
»Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!« (Apostelgeschichte 16,31).
In diesem Sinn
»will Gott, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen« (1. Timotheus 2,4).
Weil diese Errettung für jedes Menschenleben vorrangig ist, sagte der Herr Jesus dem Gichtbrüchigen als Erstes:
»Deine Sünden sind dir vergeben!« (Matthäus 9,2).
Rettung der Seele hat aus der Sicht Gottes Vorrang vor der Heilung des Körpers. 2. Wenn wir errettet sind, stehen wir im Dienst für Gott:
»Dienet dem Herrn mit Freuden!« (Psalm 100,2).
Als Nachfolger Jesu soll unser Leben so ausgerichtet sein, dass wir auch andere zu Jüngern machen (Mt 28,19). 3. »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (Matthäus 22,39). Mit diesem Gebot verpflichtet uns Gott zur Liebe nicht nur gegenüber den Fernen in Südafrika und Chile, sondern in erster Linie gegenüber jenen Menschen, die uns unmittelbar anvertraut sind: unser Ehepartner, unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Nachbarn, unsere Arbeitskollegen. Dass wir uns selbst lieben, setzt die Bibel als Tatsache voraus, aber dem Nächsten soll diese Liebe ebenso gelten. Was wir im Glauben unter den zuvor genannten Punkten 2 und 3 gewirkt haben, das bezeichnet die Bibel als die Frucht unseres Lebens. Im Gegensatz zu allen vergänglichen Erfolgen ist nur die Frucht bleibend (Johannes 15,16). Gott sucht sie am Ende unseres Lebens und fragt uns, was wir mit anvertrauten Pfunden (Leben, Zeit, Geld, Begabungen) erwirkt haben (Lukas 19,11–27). Selbst der Becher kalten Wassers, den wir im Namen Jesu gereicht haben, hat dann Ewigkeitsbedeutung (Matthäus 10,42).
Wie kann ich im täglichen Leben mit dem Glauben klarkommen?
Wer von Herzen an Jesus Christus gläubig geworden ist, bei dem wird eine deutliche Veränderung im Leben sichtbar. Drei Punkte markieren den neuen Lebensweg: 1. Der Bruch mit der Sünde: Nachdem wir in der Bekehrung die Vergebung aller Schuld erhalten haben, kommen wir zu einer neuen Lebensweise, die gründlich mit der Sünde bricht. Als wiedergeborene Christen sind wir nicht sündlos, aber was vorher fahrplanmäßig geschah, ereilt uns nun als Eisenbahnunglück. Die Beachtung der Gebote, die nicht als Verbote gedacht sind, sondern als Hilfe für ein gelungenes Leben, wird unserem Leben eine entscheidende Korrektur geben. Mit dieser neuen Orientierung zeigen wir Gott, dass wir ihn lieben (1. Johannes 5,3), und unseren Mitmenschen sind wir ein »Brief Christi« (2. Korinther 3,3), der von jedermann gelesen werden kann. 2. Das tägliche Leben im Glauben: Wer an Christus glaubt und demzufolge ständig mit der Bibel umgeht, findet eine Fülle hilfreicher Anweisungen für alle Bereiche dieses Lebens, von denen im Folgenden eine Auswahl genannt sei. Da es sich in diesem Abschnitt fast ausschließlich um die irdischen Aspekte des Glaubens handelt, kommen die alttestamentlichen Bücher Sprüche und Prediger Salomo hier reichlich zum Zuge. Wir finden Anweisungen für unsere eigene Person (a) und für den Umgang mit anderen Menschen (b):

2a) Zur eigenen Person:

• Leib (Römer 13,14; 1. Korinther 3,17; 1. Korinther 6,19) • Essen und Trinken (Sprüche 23,20) • (Art der Ernährung vor dem Sündenfall: 1. Mose 1,29) • Art der Ernährung nach der Sintflut (1. Mose 9,3–4; 1. Korinther 8,8; Kolosser 2,16; 1. Timotheus 4,3–5) • Schlaf (Psalm 4,9; Sprüche 6,6–11; Sprüche 20,13; Prediger 5,11) • notwendige Arbeit (2. Mose 20,9–11; 2. Mose 23,12; Sprüche 6,6–11; Sprüche 14,23; Sprüche 18,9; Sprüche 21,25; Prediger 3,13; Prediger 10,18; 2. Thessalonicher 3,10) • Arbeit als Lebensprinzip (Prediger 2,3–11) • Entlohnung für Mitarbeiter (Jesaja 65,23; Jeremia 22,13; Lukas 10,7) • Freizeit (Sprüche 12,11b) • Erwerb von Geld und Gut (Prediger 4,6; 1. Timotheus 6,6–8; Hebräer 13,5) • rein irdisches Streben, diesseitige Lebensinhalte (Prediger 2,2–11) • Besitz (Matthäus 6,19; Sprüche 10,22) • Reichtum (Sprüche 11,28; Sprüche 13,7; Sprüche 14,24; Prediger 5,18) • Hausbau (Psalm 127,1; Jeremia 22,13) • Sport (1. Korinther 9,24–25; 1. Timotheus 4,8) • Sorgen (Psalm 55,23; Sprüche 12,25; Philipper 4,6; 2. Timotheus 2,4; 1. Petrus 5,7) • Sex in der Ehe (Sprüche 5,18–19; Prediger 9,9; 1. Korinther 7,3–6) • Sex außerhalb der Ehe (Sprüche 5,20–23; Sprüche 6,24–32; Jeremia 5,8–9; Hebräer 13,4b) • Sünde (1. Mose 4,7; Psalm 65,4; Klagelieder 3,39; Johannes 20,23; 1. Johannes 1,9; 1. Johannes 5,17; Hebräer 12,1) • Alkohol (Psalm 104,15; Sprüche 23,30–35; Sprüche 20,1; Epheser 5,18; 1. Timotheus 5,23) • Redeweise (Psalm 119,172; Sprüche 12,14+22; Sprüche 14,3+5; Sprüche 18,20–21; Sprüche 25,11; Epheser 5,19; Kolosser 4,6; Jakobus 1,19; Hebräer 13,16) • Anfechtung (1. Petrus 1,6–7; Jakobus 1,2+12) • anklagendes Gewissen (1. Johannes 3,20) • Zorn (Epheser 4,26) • Zeit (Lukas 19,13b; 1. Korinther 7,29; Epheser 5,16) • Gesinnung (Philipper 2,5) • Träume (Prediger 5,6) • Fröhlichkeit und Freude (Psalm 118,24; Sprüche 15,13; Sprüche 17,22; Philipper 4,4; 1. Thessalonicher 5,16) • sich selbst Gutes tun (Matthäus 22,39) • genaues Maß (Sprüche 11,1+24; Sprüche 20,10) • eigene Philosophie oder Religion (Sprüche 14,12) • Jugend (Psalm 119,9; Prediger 11,9; Prediger 12,1) • Alter (Psalm 71,9) • Tod (Hiob 14,5; Psalm 88,4; Prediger 8,8)  

Verhalten bei:

• Krankheit (Pred7,14; Jak 5,14–16) • Not (Psalm 46,2; Psalm 50,15; Psalm 77,3; Psalm 73,21–28; Psalm 107,6–8; Philipper 4,19) • Depressionen (Psalm 42,6; Psalm 119,25) • Menschenfurcht (Psalm 56,12; Psalm 118,6+8; Sprüche 29,25) • Unglück (Jesaja 45,7; Klagelieder 3,31–37; Amos 3,6) • alltäglichen Tätigkeiten (Prediger 9,10; Kolosser 3,17) • Geben (Sprüche 11,24–25; Prediger11,1; Maleachi 3,10; 2. Korinther 9,6–7) • Bürgschaften (Sprüche 6,1–3; Sprüche 11,15; Sprüche 17,18) • Pfand nehmen (2. Mose 22,25–26) • der Suche nach Wegweisung (Psalm 37,5; Psalm 86,11; Psalm 119,105) • der Suche nach einem Partner (Hohelied 3,1; Am 3,3; 2. Korinther 6,14) • Leiden um der Gerechtigkeit willen (1. Petrus 3,14) • Irrlehren (Kolosser 2,8; 2. Petrus 3,17; 1. Johannes 4,6) • Vorhaben (Prediger 9,10; Philipper 4,13; Kolosser 3,23)  

2b) Hinweise für den Umgang mit anderen Menschen:

• Ehepartner (Epheser 5,22–28; 1. Petrus 3,1–7; Hebräer 13,4) • Kinder (5. Mose 6,7; Sprüche 13,1; Epheser 6,4; Kolosser 3,21; 1. Timotheus 3,12) • Eltern (2. Mose 20,12; Sprüche 6,20; Sprüche 30,17; Epheser 6,1–3) • Freunde (Micha 7,5) • gottesfürchtige und tugendsame Ehefrau (Sprüche 12,4a; Sprüche 31,10–31) • zänkische und zuchtlose Ehefrau (Sprüche 11,22; Sprüche 12,4b; Sprüche 21,19) • Feinde (Sprüche 25,21–22; Sprüche 24,17; Matthäus 5,22+44; Römer 12,14) • böse Leute (Sprüche 1,10; Sprüche 24,1–2; 1. Petrus 3,9) • Narren, unverständige Leute (Sprüche 9,8; Sprüche 23,9) • Gläubige (Römer 12,10; Galater 6,2+10b; Epheser 4,32; Philipper 2,4; 1. Petrus 3,8–9) • dem Glauben Fernstehende (Matthäus 10,32–33; Apostelgeschichte 1,8; Kolosser 4,5; 1. Petrus 2,12+15) • Ratgeber (Sprüche 15,22) • Mitmenschen (Matthäus 22,39; Galater 6,10a; 1. Johannes 4,17–18) • Glaubenslehrer (Hebräer 13,7) • Kranke (Matthäus 25,36; Jakobus 5,14–16) • Arzt und Arznei (Matthäus 9,12; 1. Timotheus 5,23) • Fremdlinge und Gäste (Matthäus 25,35; Römer 12,13; Hebräer 13,2) • Arme (Sprüche 3,27; Sprüche 19,17; Matthäus 25,34–40) • Irrende (Jakobus 5,19) • Irrlehrer (1. Johannes 4,1–3; Judas 23) • Zweifler (Judas 22–23) • Witwen (1. Timotheus 5,3; Jakobus 1,27) • Fröhliche oder Trauernde (Sprüche 17,22; Römer 12,15) • alte Leute (3. Mose 19,32; Sprüche 23,22; 1. Timotheus 5,1) • Tote (Prediger 9,5–6) 2c)  

Hinweise für den Umgang:

• mit der Gemeinde (Apostelgeschichte 2,42; Hebräer 10,25) • mit der Schöpfung (1. Mose 1,28) • mit dem Staat (Matthäus 22,21; Römer 13,1–7; 1. Petrus 2,13) • mit Israel (Sacharja 2,12)   3. In der Welt, nicht von der Welt: Den Wirkrahmen des an Christus Gläubigen hat der Herr Jesus auf die knappe Formel gebracht:
»Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasset euch die Welt« (Johannes 15,19).
Wer an Jesus glaubt, lebt zwar auch in dieser Welt wie alle anderen, aber sein Lebensbezug hat über das unter Punkt 2 Genannte hinaus eine ewigkeitliche Dimension, die sich in seinem Verhältnis zu Gott dem Vater und seinem Sohn und in seinem geistlichen Verhalten auswirkt:  

3a) Das Verhalten zu Gott und zu Jesus Christus:

• Gott lieben (5. Mose 6,5; Psalm 31,24; Matthäus 22,37) • ihn erkennen (Psalm 46,11) • an ihn glauben (Hebräer 11,6) • an ihn denken (Sprüche 3,5–6; Prediger 12,1) • seine Gebote halten (Prediger 12,13; Micha 6,8) • ihm danken (Psalm 107,8; Epheser 5,20; Kolosser 4,2) • ihn loben und preisen (Psalm 103,1–2; Epheser 5,19b) • ihm singen (Psalm 68,5; Psalm 96,1) • ihn in der Not anrufen (Psalm 50,15) • ihn anbeten (Matthäus 4,10b) • ihm nahen (Jakobus 4,8) • Den Herrn Jesus lieben (Johannes 21,16; 2. Korinther 5,6; 2. Timotheus 4,8) • ihn anrufen (Apostelgeschichte 7,58; Römer 10,13) • ihn loben und preisen (Offenbarung 5,12) • ihn aufnehmen (Johannes 1,12) • an ihn glauben (Markus 16,16; Johannes 11,25–26; Apostelgeschichte 16,31; 1. Johannes 3,23) • ihn mehr erkennen (Epheser 4,13) • ihm gehorsam sein (2. Korinther 10,5; 1. Petrus 1,22) • ihm nachfolgen (Lukas 14,27; Lukas 14,33) • ihm dienen (Epheser 6,7) • mit ihm Gemeinschaft haben (Johannes 15,2; 1. Korinther 1,9; 1. Korinther 11,23–29; 1. Johannes 1,3) • in ihm bleiben (Johannes 15,4) • zu ihm und in seinem Namen beten (Johannes 14,13–14; Apostelgeschichte 7,58; Epheser 5,20)  

 3b) Geistliches Wirken und Verhalten:

• dem Reich Gottes höchste Priorität einräumen (Matthäus 6,33; Kolosser 3,2) • Frucht wirken (Psalm 126,5–6; Lukas 19,13) • Frucht des Geistes erbringen (Galater 5,22; Epheser 5,9) • Schätze im Himmel sammeln (Matthäus 6,20) • das Wort Gottes verbreiten (2. Korinther 5,20; 1. Thessalonicher 1,8) • das Gott Wohlgefällige tun (Epheser 5,10; 1. Thessalonicher 2,4) • das Evangelium verkündigen (Matthäus 28,19–20; Philipper 1,27; 1. Timotheus 6,12) • Gemeinschaft mit Gläubigen pflegen (Matthäus 18,20; Apostelgeschichte 2,42) • in der Heiligung leben (1. Thessalonicher 4,3; 2. Thessalonicher 2,13; Hebräer 12,14) • reichlich mit der Bibel umgehen (Josua 1,8; Psalm 119,162; Kolosser 3,16) • geistliche Ziele haben (Psalm 39,5; Philipper 3,14)
Was ist Sünde?
Ehe die Bibel das Wort »Sünde« nennt, führt sie uns deren Wirkungsgeschichte plastisch vor Augen (1. Mose 3,1–13). Sie bringt nicht erst die Theorie und dann die Praxis, sondern umgekehrt erst die Praxis und leitet dann daraus das Grundsätzliche ab. Die Sünde fand ihren Eingang in diese Welt durch die Frage des Versuchers: »Sollte Gott gesagt haben? « (1. Mose 3,1). Sünde ist damit ein Handeln, das dem Willen Gottes entgegengerichtet ist. Treffliche Spiegel, um die eigene Sündhaftigkeit zu erkennen, sind die Zehn Gebote (2. Mose 20,1–17) und die Bergpredigt Jesu (Mt 5–7). Wenn jemand ohne das Wort Gottes lebt, kennt er somit nicht dessen Willen, und damit lebt er automatisch und permanent in Sünde. Das zuerst in der Bibel vorkommende Wort für Sünde (hebr. chattath) in 1. Mose 4,7 bedeutet Zielverfehlung, ebenso ist das griechische »hamartia« zu übersetzen. Weitere Bedeutungen des Wortes Sünde sind Abbiegung, Verdrehung (hebr. awon), Bosheit, Schlechtigkeit (hebr. raa), Gewalttat (hebr. chamas), böse Gesinnung (hebr. räscha). Schon das bloße Fehlen der Gerechtigkeit ist Sünde:
»Weh dem, der sein Haus baut mit Nichtgerechtigkeit « (Jeremia 22,13).
Im Neuen Testament lautet die entsprechende Definition für Sünde:
»Was aber nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde« (Römer 14,23).
Hermann Bezzel nannte die Reduktion des Menschen auf sich selbst Sünde. In Johannes 16,9 identifiziert Jesus die Generalsünde der Menschen mit der Beziehungslosigkeit ihm gegenüber: »… dass sie nicht an mich glauben.« Sünde ist die große Störung in dem Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Wer nicht die Kurskorrektur durch Umkehr und Vergebung (1. Johannes 1,9) erfährt, der erlebt die Folge der Zielverfehlung als unabänderliches Gesetz: »Der Sünde Sold ist (ewiger) Tod« (Römer 6,23). Bei vielen Menschen steht die Gesundheit auf Platz 1 der Rangliste, aber sie beachten nicht die schlimmste Krankheit: Die Sünde – die Krankheit zum Tode.
Glauben heißt ja nicht »wissen«; wie kommen Sie dazu, den Glauben als etwas Gewisses darzustellen?
Mit der Frage des Glaubens haben sich zahlreiche Denker befasst. Wir finden bei ihnen sehr unterschiedliche Positionen, die aber nicht das Ergebnis neutralen Denkens sind, sondern uns ihren persönlichen Standpunkt wiedergeben. Kritische Standpunkte: Der Atheist Theo Löbsack vertritt die Auffassung:
»Der Glaube verteidigt vorgefasste Überzeugungen und lehnt Erkenntnisse der Wissenschaft ab, wenn sie diesen Überzeugungen widersprechen. Damit ist der Glaube auch letztlich der Todfeind der Wissenschaft.«
Ähnlich kritisch äußerte sich Kant:
»Ich musste das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen.«
Mit dieser unbiblischen Auffassung wurde er zum Wegbereiter verschiedener Philosophieschulen, die dem Glauben diametral gegenüberstanden. Der Leitspruch an einer Wand der Neuen Oberschule in Norf bei Neuß (»Vertraue keinem, der seinen Gott im Himmel hat«) ist die letzte Konsequenz der kritischen Vernunft. Positive Standpunkte: Von dem wohl größten Physiker aller Zeiten, Isaak Newton, stammt der Ausspruch:
»Wer nur halb nachdenkt, der glaubt an keinen Gott; wer aber richtig nachdenkt, der muss an Gott glauben.«
Mit gleicher Gewissheit bezeugt der berühmte Mathematiker Blaise Pascal (1623 – 1662):
»Wie alle Dinge von Gott reden zu denen, die ihn kennen, und ihn enthüllen denen, die ihn lieben, so verbergen sie ihn aber auch allen denen, die ihn nicht suchen und nicht kennen.«
Die beiden gegenübergestellten Positionen belegen deutlich, dass der Glaube nicht eine Funktion der Unwissenheit ist, sondern allein von der persönlichen Voreinstellung abhängt. Diese ändert sich nicht durch philosophische Reflexionen, sondern allein in der Hinkehr zu Jesus Christus, die die Bibel als Bekehrung bezeichnet. Dem nichtbekehrten Menschen sind Fragen des Glaubens eine Torheit (1. Korinther 1,18), und er kann sie nicht verstehen (1. Korinther 2,14). Der von Christus erfasste Mensch jedoch wird in alle Wahrheit geleitet (Johannes 16,13), sein Glaube hat ein festes Fundament (1. Korinther 3,11), und sein Glaube ist etwas äußerst Gewisses:
»Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht« (Hebräer 11,1).
Ist zur Wiedergeburt ein äußeres Zeichen nötig?
Bekehrung und Wiedergeburt sind die beiden Vokabeln, die den Vorgang unserer Errettung beschreiben. Bekehrung ist das, was der Mensch tut, und Wiedergeburt das, was Gott tut. Bekehrung ist somit die menschliche, Wiedergeburt die göttliche Seite ein und desselben Prozesses. In einem Nachtgespräch sagt Jesus zu Nikodemus:
»Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen« (Johannes 3,3).
Die Wiedergeburt ist also notwendig, um in den Himmel zu kommen. Wiedergeborenwerden ist ebenso wie die natürliche Geburt ein passiver Vorgang. Bei der natürlichen Geburt kommen wir in dieses irdische Leben hinein und werden Bürger dieser Welt. Ebenso bekommen wir auch das Bürgerrecht für den Himmel nur durch Geburt. Da wir alle schon einmal geboren sind, bezeichnet die Bibel diese zweite Geburt mit dem Anrecht auf das himmlische (ewige) Leben als Wiedergeburt. In der Buße kehren wir uns von dem alten sündigen Leben ab, und in der Bekehrung wenden wir uns Christus zu. Wer mit seinem ganzen Wesen diese Hinkehr zu Gott vollzieht, der wird zum Heimkehrer in den Himmel. Gott antwortet, indem er uns ein neues, ewiges Leben gibt; dieses ist unsere Wiedergeburt. Mit einem äußeren Zeichen ist dieser Vorgang nicht verbunden, jedoch wird der neue Lebensbezug durch die sichtbare Frucht des Geistes – Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit (Galater 5,22–23) – bald offenbar werden.
Wodurch wird man selig – durch den Glauben oder durch Werke?
Im NT finden wir zwei Aussagen, die sich auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen: a) Rettung durch Glauben:
»So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben« (Römer 3,28).
b) Rettung durch Werke:
»So sehet ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein« (Jakobus 2,24).
Nach den zentralen Aussagen des NT hat der Glaube an den Herrn Jesus Christus rettende Kraft (Johannes 3,16; Markus 16,16; Apostelgeschichte 13,39; Apostelgeschichte 16,31). Dieser rettende Glaube besteht nicht in einem Fürwahrhalten biblischer Fakten, sondern in der personalen Bindung an den Sohn Gottes:
»Wer den Sohn hat, der hat das Leben« (1. Johannes 5,12).
Wer sich zum Herrn Jesus bekehrt, erfährt dadurch die größte Veränderung des Lebens. An seinem Lebensstil und an seinen Taten wird es für jedermann offenbar:
»Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten« (Johannes 14,15) »ihr werdet meine Zeugen sein« (Johannes 15,27) »handelt damit, bis dass ich wiederkomme « (Lukas 19,13) »dienet dem Herrn« (Römer 12,11) »liebet eure Feinde« (Matthäus 5,44) »vergeltet nicht Böses mit Bösem« (Römer 12,17) »gastfrei zu sein, vergesset nicht« Hebräer 13,2) »wohlzutun und mitzuteilen, vergesset nicht« (Hebräer 13,16) »weide meine Schafe!« (Johannes 21,17)
Der Dienst im Namen Jesu unter Einsatz der anvertrauten Gaben ist eine unbedingte Folge des rettenden Glaubens. Dieses Handeln wird im NT als Frucht oder Werk des Glaubens bezeichnet. Wer nicht wirkt, geht demnach verloren:
»Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappen« (Matthäus 25,30).
Im Gegensatz zu den Werken des Glaubens handelt es sich bei den Werken des Gesetzes (Galater 2,16) oder den toten Werken (Hebräer 6,1; Hebräer 9,14) um die Werke dessen, der noch nicht glaubt. Auch hier gilt: Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch längst nicht dasselbe. Der Textzusammenhang von Jakobus 2,24 – siehe obige Aussage b) – zeigt, dass der Glaube Abrahams konkrete Taten nach sich zog: Er war Gott gegenüber gehorsam, indem er aus seinem Vaterland auszog (1. Mose 12,1–6) und bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern (Jakobus 2,21). Ebenso ist das Werk der (ehemaligen) Hure Rahab (Jakobus 2,25), nämlich die Rettung der israelischen Kundschafter in Kanaan, eine Folge ihres Gottesglaubens (Josua 2,11). So wird hieran deutlich: Zum Glauben gehören untrennbar die Werke. Genau so wie der menschliche Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne die daraus folgenden Taten tot (Jakobus 2,26). Die obigen Verse a) und b) bilden also keinen Widerspruch; wir haben es hier mit einem Fall komplementärer Aussagen zu tun, die sich ergänzen.
Warum hat sich Gott gerade die Methode des Kreuzes zur Erlösung ausgedacht? Wäre auch eine andere Methode denkbar?
Die Methode der Kreuzigung wird im AT nicht direkt erwähnt, wohl aber werden mehrere Details prophetisch genannt, die allein auf die Kreuzigung zutreffen wie z. B. in Psalm 22,17:
»Sie haben meine Hände und Füße durchgraben.«
Paulus bezieht die alttestamentliche Aussage
»Aufgehängter ist verflucht bei Gott« (5. Mose 21,23)
auf den gekreuzigten Jesus (Galater 3,13). Die von den Persern übernommene Hinrichtungsart galt bei den Römern als die »grausamste, entsetzlichste« (Cicero) und »schändlichste « (Tacitus). Das Kreuz lag im Plan Gottes; Jesus
»erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht« (Hebräer 12,2). »Er ward gehorsam bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuz« (Philipper 2,8).
Ob eine andere Methode des Todes – etwa durch Steinigen, Enthaupten, Vergiften, Ertränken – auch denkbar wäre, ist durch die Analogie von Fall und Erlösung auszuschließen: An einem Baum (1. Mose 2,17: Baum der Erkenntnis) kam die Sünde in die Welt; an einem Baum musste sie getilgt werden: Das Kreuz von Golgatha ist der Baum des Fluches (Galater 3,13): Jesus stirbt ehrlos und aus jeder menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen: Er ist verflucht. Das Mosegesetz spricht über den Sünder den Fluch aus. Dieser liegt seit dem Sündenfall auf allen Menschen. Jesus hat den Fluch Gottes über die Sünde an unserer Statt auf sich genommen. Das Wort vom Kreuz ist nun die befreiende Botschaft für alle Menschen, die durch ihre Sünde prinzipiell unter dem Fluch stehen. Papst Johannes Paul II. bezeichnete Auschwitz einmal als das Golgatha des 20. Jahrhunderts. In diesem Sinne gibt es heute eine theologische Richtung, die Jesus in Solidarität sieht mit anderen Leidenden, Gefolterten und Ermordeten, die wie er gelitten haben und eines grausamen Todes gestorben sind. Aber: Der Kreuzestod Christi darf nie und nimmer mit dem Tod anderer Menschen, sein Kreuz auch nicht mit den vielen anderen Kreuzen, die um Jerusalem oder Rom standen, verglichen werden. Es hat, weil es das Kreuz des Christus, des Gottessohnes, ist, eine andere »Qualität« als alle anderen Kreuze. Er durchlitt nicht nur die Ungerechtigkeit der Mächtigen in dieser Welt, sondern als Einziger den Zorn Gottes über die Sünde. Nur er allein war das Opferlamm, das stellvertretend »für viele« das Gericht Gottes trug. »Das Wort vom Kreuz« (1. Korinther 1,18) ist seitdem das Zentrum aller christlichen Verkündigung. Paulus hat darum nur eines mitzuteilen:
»allein Jesus Christus, den Gekreuzigten « (1. Korinther 2,2).
A. M. Hull zeigt uns die Kreuzesbedeutung in einem bekannten Erweckungslied:
»Wer Jesus am Kreuze im Glauben erblickt, wird heil zu derselben Stund; drum blick nur auf ihn, den der Vater geschickt, der einst auch für dich ward verwundt.«
Wie konnte Jesus vor 2.000 Jahren für unsere Sünden sterben, die wir erst jetzt begangen haben?
Der Rettungsplan Gottes für den gefallenen Menschen existierte schon vor Grundlegung der Welt (Epheser 1,4), weil Gott durch die Gabe der Freiheit an den Menschen nicht nur den Sündenfall einkalkuliert, sondern sogar vorausgesehen hat. Gott hätte die Rettung durch den Herrn Jesus im Prinzip sowohl unmittelbar nach dem Sündenfall als auch erst am Ende der Weltgeschichte durchführen können; wichtig ist nur, dass es einmal geschieht (Hebräer 9,28). Im ersten Fall wäre der Preis der Sünde schon im Voraus erbracht; im zweiten Fall geschähe es rückwirkend. Aus dem kaufmännischen Geschehen kennen wir ebenso beides: Vorauszahlung und spätere Zahlung. Gott hat in seiner Weisheit den »optimalen Zeitpunkt« festgelegt. Im Blick darauf heißt es im Galaterbrief (4,4): »Als aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn.« Menschen, die vor dem Kommen Jesu lebten und die damaligen Weisungen Gottes zum Heil beachteten, sind ebenso durch das Opfer von Golgatha gerettet wie diejenigen, die danach geboren sind und das Evangelium annehmen (Hebräer 9,15). Den zeitlichen Aspekt des für uns schon geschehenen Heilsereignisses bringt Römer 5,8 zum Ausdruck: »Gott erweist seine Liebe gegen uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.« Zur Zeit Abrahams oder Hiobs gab es noch nicht die Gebote. Diese Männer handelten nach ihrem Gewissen und vertrauten Gott. Das rechnete er ihnen zur Gerechtigkeit (Römer 4,3). Zur Zeit Davids gab es längst die Gebote vom Sinai. Sie waren der Maßstab, um vor Gott gerechtfertigt zu sein; Sünden wurden durch Tieropfer zugedeckt. Die Opfertiere konnten jedoch keine Sünde tilgen (Hebräer 10,4); sie waren lediglich der Hinweis auf das kommende Opfer Jesu. Aus diesem Grunde wird er auch als das »Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!« (Johannes 1,29) bezeichnet. Durch ihn erst gab es die endgültige Deckung der Schuld. Wir leben in der Zeit des bereits erfüllten Opfers. Damit sind die Schattenbilder (Tieropfer) abgetan, und wir empfangen Vergebung aufgrund des bereits erbrachten Opfers.
Aufgrund des Opfertodes Jesu Christi bietet Gott allen Menschen die Vergebung der Sünden an. Warum gibt Gott nun nicht eine Generalamnestie für die Sünden aller Menschen?
Aufgrund des Kreuzestodes Jesu bietet Gott allen Menschen das Heil an, darum konnte Paulus auf dem Aeropag so allumfassend predigen:
»Die Zeit der Unwissenheit zwar hat Gott übersehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun« (Apostelgeschichte 17,30).
Es muss nun niemand mehr wegen seiner Sündenlast verloren gehen. Jeder Sünder kann begnadigt werden. Wenn sogar einem Paulus, der die Gemeinde Jesu ausrotten wollte, vergeben werden konnte, wieviel mehr jedem anderen auch. Von den beiden mit dem Herrn Jesus gekreuzigten Verbrechern wurde nur der eine gerettet, der mit seiner Schuld zu ihm kam. Der andere blieb in der Ablehnung und im Spott zu Jesus und damit auch in seinen Sünden. Daraus sehen wir: Gott verfügt keine Generalamnestie, sondern er handelt nach der freien Willensentscheidung jedes Einzelnen:
»Das (ewige) Leben und den (ewigen) Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch. So wähle denn das (ewige) Leben, damit du am Leben bleibst« (5. Mose 30,19; Menge). »Wisset wohl: ich (Gott) lasse euch die Wahl zwischen dem Wege, der zum (ewigen) Leben führt, und dem Wege zum (ewigen) Tode« (Jeremia 21,8; Menge).
Wer die Vergebung wirklich sucht, dem wird sie auch trotz größter Verfehlungen zuteil:
»Und wenn eure Sünde blutrot wäre …« (Jesaja 1,18).
Zugespitzt können wir es auch so formulieren: Der Mensch geht nicht an der Sünde verloren, sondern an seinem Willen, d. h. an seiner Unbußfertigkeit. In Gottes Himmel gibt es einmal nur Freiwillige und keine Zwangseinquartierten.
Es gibt meiner Meinung nach auch nach dem Tode noch die Möglichkeit der Rettung. Die Gnade Gottes muss doch größer sein als das, was Sie vorgetragen haben?
Diese Frage wird sehr häufig gestellt, weil sie uns wirklich zutiefst bewegt, wenn wir echt um die Errettung von Menschen bangen, die uns persönlich nahestehen bzw. -standen. Es tun sich in der Tat viele Fragen auf: Was ist mit den Menschen, die nur in verwässerter oder entstellter Weise von Jesus Christus gehört haben? die in ihren Kirchen als christliche Botschaft ausschließlich diesseitig orientierte, häufig politisch eingefärbte Vorstellungen zu hören bekamen und dann das Thema Christsein ganz abgehakt haben? die sich einen christlichen Schein gaben, aber im Kern ihres Lebens anders orientiert waren, als es die Bibel sagt? bei denen unsere evangelistischen Bemühungen offenbar ergebnislos blieben, weil wir nicht den Zugang zum Herzen des anderen fanden oder weil der andere das Evangelium nicht gewollt hat? die zum bewussten Atheismus oder in Sekten mit falschen Lehren erzogen wurden? Was ist mit den vielen jungen Leuten unserer Tage, denen ausgerechnet im Religionsunterricht der Schule eine angebliche Unglaubwürdigkeit der Bibel vermittelt wird und die sich deswegen nie mehr in ihrem Leben mit Fragen des Glaubens beschäftigen? Was ist schließlich mit den Menschen, die ohne ihr Verschulden nie die Gelegenheit hatten, im Einflussbereich des Evangeliums zu stehen? Alle diese Fragen haben viele Grübler auf den Plan gerufen, und so sind die unterschiedlichsten Gruppen zu Antworten gekommen, die sich entweder auf eine Rettung nach dem Tode beziehen oder aber ein Verlorensein generell ausschließen. Nur einige der vielen sich untereinander widersprechenden Ideen wollen wir hier beispielhaft nennen:
  1. Die Allversöhner behaupten, dass schließlich nach einer Zeit begrenzter Gerichte ohne jede Ausnahme alle selig werden: Hitler und Stalin ebenso wie die Nihilisten und die Spiritisten.
  2. Nach katholischer Auffassung kommen die Seelen der Toten, die noch geläutert werden müssen, ins Fegefeuer, ehe sie Zugang zum Himmel haben. Diese Lehre wurde besonders durch Augustinus und Papst Gregor d. Gr. gefördert. Die Annahme, dass die Leiden der ›Armen Seelen‹ im Fegefeuer durch Fürbitte der Lebenden abgekürzt werden können, ließ im Mittelalter das Ablasswesen und das Fest Allerseelen entstehen.
  3. Bei den Mormonen besteht die Möglichkeit, dass sich ihre Mitglieder stellvertretend für Verstorbene taufen lassen können, um dadurch Ungläubige – sogar aus früheren Generationen – zu retten.
  4. Nach der Lehre der Zeugen Jehovas gibt es für die Menschen (außer den 144.000) weder einen Himmel noch eine Hölle. Für ihre Anhänger ist eine runderneuerte Erde statt einer ewigen Gemeinschaft mit Gott dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus im Himmel vorgesehen. Die anderen bleiben im Grab, oder die Toten können durch das sog. »Loskaufopfer« freikommen.
  5. Die Neuapostolische Kirche hat einen »Totendienst« eingerichtet, wonach ihre selbsternannten Apostel bis in die Welt der Toten hineinwirken sollen. Die Vermittlung der diesseits gewirkten Heilsgaben an die Jenseitigen geschieht durch die Fragen bezüglich des Heils verstorbenen Apostel, die drüben ihre »Erlösungsarbeit « fortsetzen.
  6. Andere Gruppierungen wiederum vertreten eine Lehre, wonach die an Christus Gläubigen in den Himmel kommen, die Ungläubigen hingegen endgültig vernichtet werden, sodass sie nicht mehr existent sind.
  7. Eine andere Auffassung bezieht sich auf die Textstelle in 1. Petrus 3,18–20, aus der manche Ausleger eine Verkündigung im Totenreich mit dem Ziel der Errettung ableiten.
Alle diese Auffassungen versuchen – sicherlich in guter Absicht – eine Hoffnung für die eingangs genannten Personengruppen zu geben. Alles Spekulieren hilft uns aber nicht weiter, und so wollen wir den befragen, der uns allein hierin helfen kann: Gott in seinem Wort. So gilt es anhand der biblischen Texte zu prüfen, ob es noch eine Rettungsmöglichkeit nach dem Tode gibt. Da es sich hierbei um eine äußerst wichtige Fragestellung handelt, können wir davon ausgehen, dass Gott uns in der Bibel darin nicht im Unklaren lässt. Ebenso hilft uns allein die Schrift, Irrlehren in ihrem Kern zu erkennen, um nicht durch falsche Lehre verführt zu werden. 1. Nach dem Tod folgt das Gericht: Im Licht der Bibel erweisen sich alle Vorstellungen, wonach dem Menschen nach dem Tode noch eine Rettungsmöglichkeit angeboten wird, als Irrlichter menschlicher Phantasie, denn
»es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht« (Hebräer 9,27).
Das gilt für Leute, die in irgendeiner Form mit der Botschaft Gottes in Berührung gekommen sind ebenso wie für solche, die es nie gehört haben:
»Wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes dargestellt werden« (Römer 14,10).
Dieses Gericht hat Gott dem Sohn übergeben. Beurteilt wird nicht, was jenseits der Todesmauer noch geschehen ist, sondern nur das im Hier und Heute Erwirkte
»auf dass ein jeglicher empfange, wie er gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut oder böse« (2Kor 5,10).
Von diesem Gerichtstermin ist niemand ausgenommen: Gläubige, Gleichgültige, Freidenker, Verführte, Heiden … kurz: der gesamte Erdkreis (Apostelgeschichte 17,31). 2. Die Gerichtskriterien: Die Kriterien des göttlichen Gerichts unterliegen keiner Willkür; niemand wird bevorzugt oder benachteiligt (1. Petrus 1,17; Römer 2,11). Die Maßstäbe hat uns Gott bekanntgegeben. Wir werden ausschließlich nach den biblisch offenbarten Regularien beurteilt:
»Das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage« (Johannes 12,48).
So wollen wir die wichtigsten Kriterien aus der Schrift zusammenstellen: a) Nach Gottes Gerechtigkeit: Wir dürfen gewiss sein:
»Gott verdammt niemand mit Unrecht« (Hiob 34,12),
denn er ist ein gerechter Richter (2. Timotheus 4,8). Hier gibt es keine Verdrehungen und Entstellungen, weil Wahrheit und Gerechtigkeit voll zum Zuge kommen:
»Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht« (Offenbarung 16,7).
b) Nach dem Maß des uns Anvertrauten: Kein Mensch ist dem anderen gleich, und jedem ist unterschiedlich viel anvertraut. Die nicht evangelisierten Heiden haben eine geringere Erkenntnis von Gott, nämlich nur aus der Schöpfung (Römer 1,20) und vom Gewissen her (Römer 2,15), als jene Menschen, die das Evangelium hören konnten. Einem Reichen stehen andere Möglichkeiten zur Verfügung, Gutes zu tun und die Ausbreitung des Evangeliums zu unterstützen als einem Armen. Ein mit mancherlei geistigen Fähigkeiten Begabter steht in einer besonderen Verantwortung. Es ist ein Unterschied, ob jemand in einer Diktatur mit zahlreichen Einschränkungen leben musste oder in einem freien Land wirken konnte. Der Herr sagt in Lukas 12,48:
»Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen, und welchem viel befohlen ist, von dem wird man viel fordern.«
c) Nach unseren Werken: Gott kennt die Handlungen eines jeden, und
»er wird geben einem jeglichen nach seinen Werken « (Römer 2,6).
Werke sind sowohl die ausgeführten Taten (Matthäus 25,34–40) als auch die unterlassenen (Matthäus 25,41–46). Die Handlungen aller Menschen sind in den Büchern Gottes verzeichnet und bilden die Grundlage der Bewertung im Gericht (Offenbarung 20,12–13). d) Nach unserer Frucht: Alles, was wir im Namen Jesu tun (Lukas 19,13), – unser Verhalten, unser Wirken – deutet die Bibel als unvergängliche Frucht (Johannes 15,16). Diese ist ein grundlegender Beurteilungsmaßstab im Gericht (Lukas 19,16–27). Während alle toten Werke verbrennen (1. Korinther 3,15), wird alles Bleibende belohnt (1. Korinther 3,14). e) Nach unserer Liebe: Die Liebe ist eine besondere Frucht, denn sie ist die größte (1. Korinther 13,13). Sie ist des Gesetzes Erfüllung (Römer 13,10). Gemeint ist hier, was wir in der Liebe zu Gott (Matthäus 22,37) und in der Liebe zu Jesus (Johannes 21,15) getan haben. Die selbstlose Liebe ist zu unterscheiden von der berechnenden Liebe:
»Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben?« (Matthäus 5,46).
Der Pharisäer Simon hatte Jesus in sein Haus geladen, aber er gab ihm noch nicht einmal Wasser, um die Füße zu waschen (Lukas 7,44). Die Sünderin salbte seine Füße mit kostbarer Salbe. Sie empfing viel Sündenvergebung, darum hat sie dem Herrn viel Liebe erzeigt (Lukas 7,47). Die Liebe ist eine Frucht des Geistes (Galater 5,22); sie hat Ewigkeitsbedeutung. f) Nach unseren Worten: Nach der Aussage Jesu haben unsere Worte ewigkeitsentscheidenden Charakter. Dieser Aspekt im Gericht ist uns vielleicht am wenigsten bewusst:
»Ich sage euch aber, dass die Menschen müssen Rechenschaft geben am Tage des Gerichts von einem jeglichen nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden« (Matthäus 12,36–37).
g) Nach unserer Verantwortlichkeit: Von unserer schöpfungsmäßigen Persönlichkeitsstruktur sind wir auf Verantwortung hin angelegt. Gott hat uns einen großen Freiraum zugebilligt, in dem wir selbst die Verantwortung tragen. Auch im Falle der Verführung sind wir für unser Tun verantwortlich. Obwohl Adams Ungehorsam nicht aus eigenem Willen, sondern durch Verführung geschah, musste er dennoch die Folgen tragen. Weil Glaubensverführung in Verlorenheit endet, sind die biblischen Mahnungen hier besonders eindringlich (z. B. Matthäus 24,11–13; Epheser 4,14; Epheser 5,6; 2. Timotheus 2,16–18). Aus diesem Grunde dürfen die Irrlehren der Sekten in ihrer Auswirkung nicht unterschätzt werden. h) Nach unserer Stellung zu Jesus Christus: Unser persönliches Verhältnis zu dem Sohn Gottes gibt den alles entscheidenden Ausschlag:
»Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm« (Johannes 3,36).
Die Sünde brachte die Verdammnis über alle Menschen (Römer 5,18). Der einzige Ausweg daraus ist unsere Bindung an Christus:
»So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind« (Römer 8,1).
3. Das Urteil im Gericht: Nach den o.g. Kriterien wird jedermann individuell beurteilt. Es wird kein Aspekt im Leben eines Menschen übersehen. Wie lautet das Gesamturteil? Es wird eine Zweiteilung der Menschheit geben, die Jesus im Diesseits als Einladung formuliert:
»Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden« (Matthäus 7,13–14).
Es gibt keinen »goldenen Mittelweg« für die Unentschiedenen und keinen neutralen Aufenthaltsort zwischen Himmel und Hölle. Am Ende – wie schon in diesem Leben erkennbar – wird nur zwischen Geretteten und Verlorenen unterschieden. Der einen Gruppe wird der Herr sagen:
»Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt« (Matthäus 25,34),
und die andere bekommt zu hören:
»Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid … weichet alle von mir« (Lukas 13,25+27).
In der letzten Gruppe befinden sich nicht nur die Freidenker und Heiden, sondern auch Menschen, die um die Botschaft Jesu wussten, aber ihm nicht im Gehorsam gedient haben. Erstaunt rufen sie aus:
»Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Gassen hast du gelehrt« (Lukas 13,26).
4. Unsere Konsequenzen: Nach dem Tode gibt es – biblisch gesehen – keine Rettungsmöglichkeit mehr. Die Entscheidung fällt in diesem Leben, darum sagt der Herr Jesus:
»Ringet danach, dass ihr durch die enge Pforte eingehet!« (Lukas 13,24).
Im Gericht werden die Bücher Gottes mit allen Details über unser diesseitiges Handeln aufgetan (Offenbarung 20,12). Wohl dem, der dann im Buch des Lebens steht. Die nichtchristlichen Religionen haben keine rettende Kraft. Wie viele Menschen gerettet werden, die die Frohe BotFragen bezüglich des Heils 85 schaft nie vernahmen, sich aber nach Gott ausgestreckt (Apostelgeschichte 17,27) und nach dem ewigen Leben getrachtet haben (Römer 2,7), wissen wir nicht. Für uns aber, die wir das Evangelium gehört haben, gibt es einmal keine Entschuldigung und kein Entrinnen (Hebräer 2,3), wenn wir an dem Heil vorübergehen. Wir haben die Chance der Rettung gehabt. Wie dieses Heil angenommen werden kann, ist im Anhang ausführlich dargelegt.
Was ist mit den Kindern, die zu früh gestorben sind, um je eine Entscheidung treffen zu können? Was ist mit Abgetriebenen oder Geisteskranken? Sind sie verloren?
Grundlegend ist hier zunächst die Frage, von welchem Zeitpunkt an ein Embryo als Mensch anzusehen ist. Glaubt man säkularen Zeitströmungen, so gewinnt man den Eindruck, dies sei in die Beliebigkeit individueller Auffassungen oder des staatlichen Gesetzgebers gestellt. Suchen wir verlässliche Maßstäbe für den Beginn des Menschseins, so finden wir sie in der Bibel. Die individuelle Menschwerdung setzt mit dem Verschmelzen der männlichen Samenzelle mit der weiblichen Eizelle ein. Bei jeder Embryonalentwicklung haben wir es mit dem direkten Eingriff des Schöpfers zu tun:
»Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und das erkennt meine Seele wohl« (Psalm 139,13–14).
Bei der Berufung des Jeremia verweist Gott darauf, dass er ihn schon längst vor seiner Geburt als Persönlichkeit ansah und ihn für die ihm zugedachte Aufgabe auserwählt hatte:
»Ich kannte dich, ehe du von der Mutter geboren wurdest und stellte dich zum Propheten unter die Völker« (Jeremia 1,5).
Halten wir fest: Der Mensch ist ein Individuum von Anfang an und nach zahlreichen biblischen Texten (z. B. Lukas 16,19–31; Hebräer 9,27) ein Ewigkeitsgeschöpf, dessen Existenz nie ausgelöscht wird. Wo aber bleibt der Mensch, nachdem er das Tal des Todes durchschritten hat? Eindeutig ist der Fall bei all jenen Menschen, die das Evangelium gehört haben und in der Lage waren, eine Entscheidung zu treffen. Auch der Wille Gottes ist eindeutig:
»Der Herr … hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass sich jedermann zur Buße kehre« (2. Petrus 3,9).
Heil und Unheil hängen damit nur noch von unserem Willen ab. Wir haben die Freiheit, aufzubrechen zum Himmel oder zur Hölle. Beide Wege sind uns zur Entscheidung vorgelegt (5. Mose 30,19; Jeremia 21,8). Die obigen Personengruppen aber verfügen nicht über den Willen, eine solche weitreichende Entscheidung zu treffen. Gemäß einer mittelalterlichen Irrlehre wurde die Auffassung vertreten, dass die Seelen ungetaufter Kinder nach ihrem frühen Tod in die Verdammnis gingen. Hierbei handelt es sich um die unbiblische Lehre, dass die Taufe Unmündige errettet. Nach den zentralen biblischen Aussagen hat nicht die Taufe, sondern der Glaube an den Herrn Jesus rettende Kraft (Apostelgeschichte 16,31). Zur Beantwortung der obigen Frage hilft uns somit nicht die Kindertaufe weiter, die ja an Abgetriebenen ohnehin nicht möglich ist. Die Lösung finden wir im Maßstab Gottes:
»Gott verdammt niemand mit Unrecht« (Hiob 34,12),
denn seine Gerichte sind absolut gerecht (Offenbarung 16,7) und werden ohne Ansehen der Person durchgeführt (1. Petrus 1,17; Römer 2,11). So dürfen wir annehmen, dass die vorgenannten Personen nicht der Verdammnis verfallen. Sie selbst tragen keinerlei eigene Schuld an ihrem Schicksal. Als zu Jesus Kleinkinder (und wohl auch Säuglinge) gebracht wurden, sahen die Jünger darin eine unnütze Belästigung des Herrn Jesus, da er einen anstrengenden Tag hinter sich hatte. Jesus aber stellt bei dieser Gelegenheit die Kinder in besonderer Weise als Erben des Himmelreiches heraus:
»Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran, denn solchen gehört das Reich Gottes « (Markus 10,14; Menge).
Musste Judas nicht Jesus verraten, damit dadurch das Heil ermöglicht wurde?
Es gilt festzuhalten: Das Heil wurde nicht durch Judas, sondern durch Jesus ermöglicht. Der Tod des Herrn Jesus war notwendig, damit das Heil für den Menschen erwirkt wurde. Ein absolut Sündloser musste stellvertretend für den Sünder das Gericht über die Sünde ertragen. Nach dem Plan Gottes ist er
»um unserer Sünde willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt« (Römer 4,25).
An der Durchführung der Kreuzigung vom Willen bis zur Tat waren viele Leute beteiligt, Juden wie Römer: Der Hohe Rat in Israel (Markus 14,64), die versammelte Volksmenge (Johannes 19,7; Apostelgeschichte 13,28), Pilatus (Markus 15,15) und die römischen Soldaten (Markus 15,24). Auch Judas war durch den Verrat direkt daran mitbeteiligt. Es gab bei ihm kein »göttliches Muss« dazu, sondern es war seine eigene freie Entscheidung. Dass der Herr Jesus das freie Handeln des Judas vorausgesehen hat (Johannes 13,21–30) und dass es sogar im AT prophetisch detailliert geschaut wird (Sacharja 11,12–13), liegt an der göttlichen Allwissenheit, nicht jedoch in einem Zwang dazu. Die Motive des Judas sind aus den biblischen Texten nicht eindeutig zu erkennen. Der Gründer des Krelinger Rüstzentrums Heinrich Kemner formulierte sogar die Möglichkeit, dass Judas den Herrn in eine solche brenzlige Situation bringen wollte, damit er endlich seine Macht in Israel demonstrieren würde. Judas konnte sich danach nicht vorstellen, dass Jesus tatenlos seine Tötung zulässt. Wenn auch viele Menschen zum Tode Jesu direkt beigetragen haben, so waren sie dennoch nicht die eigentlichen Verursacher, weil Jesus wegen der Sünde der gesamten Menschheit starb. Jeder Einzelne von uns ist am Tode Jesu beteiligt, denn
»er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt « (Jesaja 53,5).
Die Verleugnung Jesu vor einer unbedeutenden Magd durch Petrus ist durchaus vergleichbar mit dem Verrat Jesu durch Judas. Der wesentliche Unterschied dieser beiden Männer besteht nicht in ihrer Sünde, sondern in der Buße. Weil Petrus seine Verleugnung bereute (2. Korinther 7,10: »göttliche Traurigkeit «) und Buße tat, wurde ihm Vergebung zuteil. Auch Judas hätte Vergebung erlangt, wenn er sie an der richtigen Stelle – bei Jesus – gesucht hätte. Judas kehrte nicht zu seinem Herrn zurück, darum bleibt das »Wehe« über seiner Tat bestehen:
»Denn des Menschen Sohn geht zwar hin, wie es beschlossen ist; doch weh dem Menschen, durch welchen er verraten wird« (Lukas 22,22).
In der Bibel ist von der Erwählung des Menschen durch Gott die Rede. Haben wir dann noch einen freien Willen, wenn Entscheidungen über Rettung oder Verlorensein längst gefallen sind?
Vor allem von Augustinus und Calvin ist die sog. Prädestinationslehre (lat. praedestinatio = Vorherbestimmung) vertreten worden. Es ist eine Lehre, die von der göttlichen Vorherbestimmung ausgeht, dass die Menschen entweder zum Glauben oder zum Unglauben, zum Heil oder zum Verderben vorgesehen sind. Wegen dieser zweifachen Möglichkeit spricht man von der »doppelten Prädestination«. Diesen Gedanken gilt es, an der Bibel zu prüfen. In den Antworten zu den vorangegangenen Fragen wurde besonders die Freiheit des Menschen bezüglich seiner Entscheidung herausgestellt. Dabei könnte der Eindruck entstehen, als sei der Mensch der allein Handelnde und Gott würde sich dabei völlig passiv verhalten. Das aber ist dem biblischen Zeugnis nicht angemessen. In Römer 9,16+18 lesen wir:
»So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, welchen er will.«
Hier liegt die Betonung eindeutig im Handeln Gottes. Der Mensch befindet sich ebenso in der aktiven und frei gestaltenden Hand des Schöpfers wie der Ton in des Töpfers formender Hand:
»Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? Hat nicht ein Töpfer Macht, aus einem Klumpen zu machen ein Gefäß zu Ehren und das andere zu Unehren?« (Römer 9,20–21).
Wir haben somit keinerlei Anspruch auf das Heil. Die freie Entscheidung des Menschen ist immer gepaart mit der freien Erwählung durch Gott. Der Gedanke der Erwählung wird insbesondere durch die folgenden Bibelstellen belegt:
  • Matthäus 22,14: »Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.«
  • Johannes 6,64–65: »Aber es sind etliche unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wusste von Anfang wohl, wer die waren, die nicht glaubten und wer ihn verraten würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben.«
  • Epheser 1,4–5: »Denn in ihm ( = Jesus) hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir sollten heilig und unsträflich sein vor ihm; in seiner Liebe hat er uns dazu verordnet, dass wir seine Kinder seien.«
  • Römer 8,29–30: »Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes. Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht.«
  • Apostelgeschichte 13,48: »Da das die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn und wurden gläubig, wie viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren.«
Bezüglich des biblischen Verständnisses von der Erwählung sind folgende Aspekte von grundlegender Bedeutung: 1. Zeitpunkt: Die Erwählung geschieht in einem weiten zeitlichen Rückgriff, der in jedem Falle vor unserer Existenz liegt: Vor Grundlegung der Welt (Epheser 1,4), vor der Zeugung (Jeremia 1,5) und von Anfang an (2. Thessalonicher 2,13). 2. Dienst: Die Erwählung beinhaltet stets den Dienst für Gott. So erwählt Gott z. B. Salomo, um den Tempel zu bauen (1. Chronik 28,10), den Stamm Levi zum priesterlichen Dienst (5. Mose 18,5); Jesus erwählt die Jünger zum Apostelamt (Lukas 6,13; Apostelgeschichte 1,2), Paulus wird das »auserwählte Rüstzeug« zur Heidenmission (Apostelgeschichte 9,15), und alle Gläubigen sind dazu erwählt, Frucht zu bringen (Johannes 15,16). 3. Ohne Ansehen der Person: Die Erwählung geschieht nicht nach menschlichen Verdiensten oder Maßstäben. Vielmehr sieht Gott auf das Geringe: Israel ist das kleinste Volk (5. Mose 7,7), Mose ist nicht redegewandt (2Mo 4,10), Jeremia hält sich noch für zu jung (Jeremia 1,6), und zur Gemeinde Jesu gehören meist die Unbedeutenden dieser Welt (1. Korinther 1,27–28). 4. Zum Heil, aber nicht zum Unheil: Woran ist Gott gelegen – an unserem Heil oder Unheil? Seine Absicht teilt uns Gott eindeutig mit:
»Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen« (Hesekiel 34,12).
Jesus fasst den Grund seines Kommens in diese Welt in den Satz:
»Des Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen, was verloren ist« (Matthäus 18,11).
Gott macht sich in Jesus selbst auf die Suche, um Menschen für das ewige Leben zu gewinnen. Der Wille Gottes zur Errettung ist auf die gesamte Menschheit gerichtet:
»Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen« (1. Timotheus 2,4).
Dieser Wille Gottes ist auch in 1. Thessalonicher 5,9 offenbart:
»Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen.«
Es wird deutlich: Zwischen Errettung und Erwählung finden wir in der Schrift einen festen, untrennbaren Zusammenhang, hingegen gibt es zwischen Verdammnis und Erwählung keine solche Kopplung. Gott erwählt also niemand zur Verlorenheit. So verhärtet Gott das Herz des Pharao erst aufgrund seiner beharrlichen heidnischen Haltung, keineswegs war er vor seiner Geburt dazu vorherbestimmt. Dass es ein »Zuspät« gibt, bezeugt die Bibel immer wieder, aber eine Vorherbestimmung zur Hölle lehrt die Bibel nirgends. Herodes hatte mit der Hinrichtung Johannes des Täufers den Bogen seines Hörvermögens überspannt, sodass Jesus ihm nicht mehr antwortete (Lukas 23,9). Halten wir fest: Es gilt beides (komplementäre Aussage!): Gott erwählt Menschen zum Heil. Der Mensch wird jedoch in die Verantwortung gestellt, das Heil für sich in Anspruch zu nehmen. Als der verlorene Sohn den Entschluss ausführte
»Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen« (Lukas 15,18),
lief der Vater ihm entgegen, um ihn anzunehmen (Lukas 15,20). Wenn wir die Errettung in freier Entscheidung annehmen, wird an uns Gottes Verheißung wahr: Ich habe dich je und je geliebt (Jeremia 31,3), und ich habe dich bereits erwählt vor Grundlegung der Welt (Epheser 1,4). Ehe wir uns für Gott entscheiden, hat er sich schon längst vor unserer Zeit für uns entschieden. Gott erwartet und respektiert unsere Willensentscheidung; aber ohne sein Erbarmen wäre keine Annahme möglich (Römer 9,16). Bei wie vielen Menschen die göttliche Erwählung (Philipper 2,13) und der freie menschliche Wille (Philipper 2,12) zusammenwirken, weiß nur der Herr.
Können Sie mir (natur-)wissenschaftlich beweisen, dass es eine Hölle gibt? (Frage einer Gymnasiastin)
Dem Aussagenfeld der Wissenschaft sind deutlich Grenzen gesetzt, die leider allzu oft übersehen werden. Die Erkenntnis- und Erklärungsmöglichkeiten reichen nur so weit, wie die Vorgänge der materiellen Welt sich messen lassen. Wo sie weder messbar noch in Zahlen ausdrückbar sind, können diese Wissenschaften nichts mehr erklären. Die Naturwissenschaft darf somit die ihr gesteckte Grenze nicht überschreiten, sonst hört sie auf, Wissenschaft zu sein und wird zur bloßen Spekulation. So sind die Wissenschaften keine Informationsquelle, um etwas über die Herkunft oder das Ende der Welt zu erfahren. Auch über Fragen jenseits der Todesmauer kann uns keine Wissenschaft etwas vermitteln. Wenn uns also die Wissenschaft nichts über die Existenz der Hölle sagen kann, so gibt es dennoch eine einzigartige Stelle, wo uns Gewissheit darüber vermittelt wird: Am Kreuz von Golgatha können wir die Wirklichkeit von Himmel und Hölle ablesen. Das Kreuz ist der beste Schriftausleger. Würden alle Menschen wie auf einem Fließband automatisch den Himmel erreichen, so wäre das Kreuz überflüssig. Gäbe es irgendeine Religion oder irgendeinen anderen Weg, um das Heil zu erreichen, dann hätte Gott seinen geliebten Sohn nicht am Kreuz verbluten lassen. Am Kreuz können wir es darum deutlich ablesen: Es gibt wirklich eine Hölle. Der Herr Jesus tat hier alles, damit wir von der Hölle befreit werden. Ohne die Tat von Golgatha würden wir alle der Verdammnis verfallen (Römer 5,18). Das Geschehen am Kreuz können wir mit dem einen Satz zusammenfassen: »Hier rettet der Sohn Gottes vor der Hölle!« Es wurde nie etwas Größeres für den Menschen getan als in der Tat auf Golgatha. Der Herr Jesus predigte eindringlich über Liebe und Barmherzigkeit, Gnade und Gerechtigkeit, einladend über den Himmel, aber mit besonderem Ernst sprach er über die Hölle. Er bezeichnet sie als einen bodenlosen Abgrund, einen Ort »wo ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht « (Markus 9,44) und als einen Ort »ewiger Pein« (Matthäus 25,46). Im Wissen dieser Realität warnt er mit nicht zu steigernder Eindringlichkeit, damit wir nicht dorthin gelangen: »Wenn dir aber dein rechtes Auge Ärgernis schafft, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist dir besser, dass eines deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre« (Matthäus 5,29). »Es ist dir besser, dass du zum Leben lahm oder als Krüppel eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße habest, und werdest in das ewige Feuer geworfen« (Matthäus 18,8).
Es gibt so viele Religionen. Diese können doch nicht alle falsch sein. Ist es nicht vermessen, wenn das Christentum behauptet, der einzige Weg zum ewigen Leben zu sein?
Keine Religion rettet, auch nicht die christliche, wenn sie sich als Religion gebärdet. Es gibt nur einen Gott, nämlich den, der Himmel und Erde gemacht hat. Nur die Bibel berichtet von diesem Gott. Nur er kann uns darum verbindlich sagen, was zu unserer Rettung dient. Wäre irgendeine Religion in der Lage, uns vor der ewigen Verlorenheit retten zu können, so hätte Gott uns diese genannt. Der Kreuzestod Jesu wäre dann nicht erforderlich gewesen. Da aber das Opfer von Golgatha erbracht wurde, war es zur Rettung unbedingt nötig. Somit gibt uns das Kreuz Jesu den eindeutigen Hinweis, dass es keine billigere Methode gab, um die Sünde vor dem heiligen Gott zu tilgen. Im Kreuzestod Jesu hat Gott unsere Sünde gerichtet, sodass uns nun allein die persönliche Hinwendung zu Jesus Christus und die Übergabe unseres Lebens an ihn retten. In allen Religionen muss sich der Mensch durch eigene Anstrengung selbst erlösen; nach dem Evangelium hat Gott alles durch seinen eigenen Sohn getan, und der Mensch nimmt das Heil nur noch im Glauben in Empfang. Darum heißt es in Apostelgeschichte 4,12 auch so ausschließlich:
»In keinem andern ist das Heil, ist auch kein anderer Name (außer Jesus) unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.«
Außer Jesus gibt es keine andere Brücke in den Himmel! Alle Religionen sind nur glitzernde Fata Morganen in der Wüste einer verlorenen Menschheit. Einem Verdurstenden hilft kein Wahnbild einer Wasserquelle. Ebenso bringt die Toleranzidee gegenüber allen Phantasiegebilden den Menschen letztlich zu Tode (Sprüche 14,12). Er braucht frisches Wasser. Die Bibel zeigt mit großer Eindeutigkeit auf die einzige reale Oase, auf die einzige Überlebenschance, auf Jesus Christus:
»Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich« (Johannes 14,6). »Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus« (1. Korinther 3,11). »Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht« (1. Johannes 5,12).
Beten wir, d. h. die Christen und die Moslems, nicht alle zu ein und demselben Gott? (Frage eines Moslems)
»Darf ich eine Gegenfrage stellen: Ist Ihr Gott Allah der Vater Jesu Christi?« – »Nein, Allah hat keinen Sohn. Das wäre ja eine Gotteslästerung!« – »Sehen Sie, dann sind auch Ihr Gott und mein Gott nicht derselbe Gott.«
Angesichts der vielen Religionen drängt sich auch vielen anderen die tolerante Frage auf, ob sie nicht letztlich alle ein und denselben Gott verehren. Schon zu alttestamentlicher Zeit bezeugt sich der Gott der Bibel als der einzige:
»Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott« (Jesaja 44,6); »Ich, ich bin der Herr, und außer mir ist kein Heiland« (Jesaja 43,11).
Dieser lebendige Gott ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (Matthäus 22,32); er ist der Vater Jesu Christi (Markus 14,36a). Auf folgende Unterschiede zwischen Allah und dem Vater Jesu Christi ist hier zu verweisen: 1. Das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen: Im Islam offenbart sich Gott überhaupt nicht. Er bleibt in unerreichbarer Ferne. Der ständige Ruf »Allahu akbar« – Gott ist der immer noch Größere – manifestiert: Man kann in kein persönliches Verhältnis zu ihm treten. Allah bleibt immer jenseitig, wie ein orientalischer Herrscher hoch über seinen Untertanen thronend. 2. Vater-Kind-Beziehung: Für den Muslim sind Begriffe wie die Gotteskindschaft des Menschen und das Vatersein Gottes (»Abba, lieber Vater«, Römer 8,15) nicht nur unverständlich, sondern sogar gotteslästerlich, denn Allah ist von dieser Welt strikt getrennt. 3. Gott als Mensch: Das zentrale Ereignis der biblischen Heilsgeschichte ist die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Gott wandelte nicht nur unter uns, er durchlitt alle Sünde bis zum Tode am Kreuz. Die daraus folgende Erlösung des Menschen ist für den Islam nicht nachvollziehbar. 4. Gottes Barmherzigkeit und Liebe: Wenn Gott gegenüber dem Sünder barmherzig sein kann, dann ist der Preis dafür unvorstellbar groß:
»Ja, mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten « (Jesaja 43,24).
Gott ist barmherzig zu uns, weil er uns teuer erkauft hat (1. Korinther 6,20; 1. Petrus 1,19). Die Barmherzigkeit Allahs kostet nichts; sie ist willkürlich. 5. Gott ist unsere Zuversicht: Undenkbar ist im Islam ein Gott, der uns Zuflucht, Geborgenheit, Frieden und Heilsgewissheit schenkt:
»Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben … uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn« (Römer 8,39).
Undenkbar sind im Islam die Selbsterniedrigung Gottes bis zum Kreuz und der Heilige Geist, der ausgegossen ist in unsere Herzen, undenkbar auch die Wiederkunft Jesu in Macht und Herrlichkeit. Der Gott des Koran und der Gott der Bibel mögen hier und da verbale Ähnlichkeiten zeigen. Bei näherem Hinschauen gibt es keine Gemeinsamkeiten zwischen ihnen. Darum ist es auch nicht derselbe Gott, zu dem Moslems und Christen beten.
Woran kann ich erkennen, dass das Evangelium keine Religion, sondern göttlichen Ursprungs ist?
Schon einige markante Unterschiede zwischen den Religionen und dem Evangelium können uns in der Wahrheitsfrage weiterhelfen: 1. In allen Religionen versucht der Mensch von sich aus Gott zu erreichen, aber kein Sucher kann echt bezeugen:
»Ich habe eine persönliche Beziehung zu Gott gefunden, ich habe Frieden im Herzen, meine Schuld ist vergeben, ich habe die Gewissheit des ewigen Lebens.«
Im Evangelium von Jesus Christus wendet sich Gott zu uns. Er überbrückt mit dem Kreuz die Kluft der Sünde und schenkt uns Erlösung. Wer dies annimmt, kann bezeugen:
»Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben … uns scheiden kann von der Liebe Gottes« (Römer 8, 38–39).
2. Die prophetischen Ankündigungen des Heilsbringers im AT (z. B. 1. Mose 3,15; 4. Mose 24,17; Jesaja 11,1–2; Jesaja 7,14) erfüllen sich wortwörtlich. In keiner Religion gibt es derartige Prophetien mit Ankündigung und Erfüllung. 3. Gott hat alle Religionen als Götzendienst und Zauberei (1. Korinther 6,9–10; Galater 5,19–21; Offenbarung 21,8) verurteilt. Keine der vielen Religionen hat rettenden Charakter (Galater 5,19–21). Würde es eine solche geben, die retten könnte, dann hätte Jesus uns diese empfohlen, und er hätte nicht den bitteren Kreuzestod sterben müssen. Der Sohn Gottes aber ging ans Kreuz, um die einzige Rettungsmöglichkeit zu erwirken. Darum sagte er in Konsequenz:
»Geht hinaus in alle Welt und verkündigt es allen Menschen!«
4. Gott beglaubigte das Opfer Jesu Christi durch seine Auferstehung von den Toten (Römer 4,24–25). Es ist das einzige bleibend leere Grab der Weltgeschichte:
»Was suchet ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier; er ist auferstanden « (Lukas 24,5–6).
Alle Religionsgründer sind gestorben und im Tod geblieben. Nur Jesus konnte sagen:
»Ich lebe, und ihr sollt auch leben« (Johannes 14,19).
5. In allen Religionen versucht der Mensch, sich durch seine Handlungen zu erlösen. Das Evangelium hingegen ist die Tat Gottes (Jesaja 43,24b; Johannes 3,16). Zum Erlösungswerk auf Golgatha kann der Mensch nichts beitragen: Wir sind teuer erkauft (1. Korinther 6,20). 6. Die Religionen gehen von einem falschen Menschenbild aus und zeichnen ebenso ein falsches Gottesbild. Nur die Bibel sagt uns, wer wir sind und wer Gott ist. Aus uns selbst sind wir nicht in der Lage, uns so zu verändern, dass es Gott gefallen könnte, denn
»wir mangeln des Ruhmes, den wir bei Gott haben sollten« (Römer 3,23).
7. In keiner Religion verlässt Gott den Himmel, um den Menschen zu erretten. In Jesus wurde Gott Mensch:
»Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit« (Johannes 1,14).
Jesus Christus ist darum nicht eine Alternative zur Religion. Er ist ihre Absage und Verwerfung. Er ist der einzige Weg nach Hause – zum Vaterhaus Gottes (Johannes 14,6).
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Die riesigen Pyramiden der Ägypter belegen die damaligen Kenntnisse der Bautechnik und Architektur, aber mehr noch sind es gewaltige Zeugnisse einer Menschheit, die an ein Weiterleben nach dem Tode glaubt. Es gibt keine Kultur und keinen Stamm auf dieser Erde ohne diesen Glauben. Von dieser Tatsache sind noch nicht einmal die Atheisten ausgenommen. Als nach dem Tode des Revolutionärs Nordvietnams Ho Chi Minh (1890–1969) sein Testament vor der kommunistischen Prominenz verlesen wurde, stand dort:
»Ich gehe hin, um die Genossen Marx, Lenin und Engels wiederzutreffen.«
Woran liegt das? Nun, Gott hat jedem Menschen
»die Ewigkeit ins Herz gelegt« (Prediger 3,11; Zürcher).
Der Tod ist für uns eine Mauer, über die wir nicht hinüberschauen können; aber Einer hat sie durchbrochen. Er war drüben und kam von der jenseitigen Welt zurück: Es ist der Herr Jesus Christus! Er starb am Kreuz und ist am dritten Tag auferstanden von den Toten. Von diesem Sieger über den Tod haben wir die Gewissheit, unsere Existenz hört nicht mit dem Tode auf. Er hat uns die Realitäten von Himmel und Hölle bezeugt. Wir sind Ewigkeitsgeschöpfe und durch den Glauben an ihn zum ewigen Leben berufen:
»Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe« (Johannes 11,25).
Was ist das ewige Leben? Wie muss man sich das vorstellen?
In der Sprache des NT gibt es zwei völlig verschiedene Wörter für das deutsche Wort »Leben«: bios und zoä. Bios meint das biologische Leben des Menschen, aber auch aller außermenschlichen Kreatur. Dieses Leben eilt schnell und flüchtig dahin wie ein Strom, wie ein Schlaf, wie eine bald verwelkende Blume (Psalm 90,5; Psalm 103,15). In Hiob 14,1–2 lesen wir:
»Der Mensch, von der Frau geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und fällt ab, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht.«
An anderer Stelle wird dieses enteilende Leben mit Dampfschwaden verglichen:
»Denn was ist euer Leben? Ein Dampf seid ihr, der eine kleine Zeit währt, danach aber verschwindet er« (Jakobus 4,14).
Von Otto v. Bismarck stammt der Ausspruch:
»Das Leben ist ein geschicktes Zahnausziehen. Man denkt immer, das Eigentliche solle erst kommen, bis man plötzlich sieht, dass alles vorbei ist.«
Der Dichter Chr. Fr. Hebbel meinte:
»Das Leben ist eine in siebenfaches Goldpapier eingewickelte Bittermandel «,
und der Essayist Adolf Reitz definierte das Leben als
»ein Massengrab der Hoffnungen und Enttäuschungen.«
Die Bibel gibt uns hingegen eine völlig andere Perspektive: Wo Menschen ihr Leben als gute Gabe Gottes entdecken und es in der Nachfolge Jesu gestalten, bekommt es eine neue Dimension, das mit dem griechischen »zoä« beschrieben ist. Zoä ist Leben aus Gott, jenes wesenhafte, unauflösliche, ewige Leben. Jesus Christus ist in diese Welt gekommen, um uns das ewige Leben zu bringen. So ist es nicht nur mit seiner Person verknüpft; in ihm begegnet uns direkt das ewige Leben. Jesus sagt in Johannes 14,6: »Ich bin … das (ewige!) Leben« (griech. zoä). Diese Identität von Jesus und ewigem Leben bezeugt auch der Apostel Johannes: »Und das (ewige) Leben (griech. zoä) ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, welches war bei dem Vater und ist uns erschienen« (1. Johannes 1,2). Wer an Jesus glaubt, wer ihn als Herrn hat, der hat damit auch ewiges Leben (1. Johannes 5,12). Mit der Verheißung des ewigen Lebens (1. Johannes 2,25) steht unser zeitliches Leben auf einer ewigen Grundlage. Nur von daher wird es verständlich, dass Jünger Jesu um des Glaubens willen Verfolgung, Gefängnis und Folter ertragen und sogar in den Tod gehen, aber nicht ihren Herrn verleugnen. Das ewige Leben wird in seiner ganzen Fülle erst nach der Auferstehung offenbar:
»Und viele … werden aufwachen: etliche zum ewigen Leben, etliche zu ewiger Schmach und Schande« (Daniel 12,2).
In diesem Leben haben wir nicht nur die Zusage des ewigen Lebens, sondern schon jetzt Anteil an Gottes und Christi Lebensfülle, Existenz und Herrlichkeit. Wenn der Glaube zum Schauen gelangt, werden wir Jesus und den Vater von Angesicht zu Angesicht schauen.
Wann beginnt das ewige Leben?
Nach dem Zeugnis der Bibel gibt es nur zwei Arten der ewigen Existenz: ewiges Leben oder ewige Verlorenheit. Darum ist es nach einem Wort von Heinrich Kemner das größte Verlustgeschäft, ohne Jesus zu leben und zu sterben. In Johannes 3,15 wird betont,
»dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben«.
Die Zueignung des ewigen Lebens geschieht somit nicht erst nach dem Tode, sondern gilt vom Augenblick der Bekehrung an:
»Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben« (Johannes 3,36).
Dieser Glaube trägt das Siegel der Auferstehung Jesu von den Toten und steht damit auf einer absoluten und unwandelbaren Grundlage. Gott legt Wert darauf, dass eine feste Gewissheit in uns ist:
»Solches habe ich euch geschrieben, die ihr glaubet an den Namen des Sohnes Gottes, auf dass ihr wisset, dass ihr das ewige Leben habt« (1. Johannes 5,13).
Wie kann ich mir den Himmel vorstellen?
Alle menschliche Vorstellungskraft reicht nicht aus, um sich die Herrlichkeit des Himmels vorstellen zu können. Paulus wurde ein Blick bis in den dritten Himmel (2. Korinther 12,2) gewährt. Er schreibt in anderem Zusammenhang von der verborgenen Weisheit Gottes, die uns der Geist Gottes schon hier auf Erden kundtut, und bemerkt dazu: »Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben « (1. Korinther 2,9). Wieviel mehr gilt diese Beschreibung für die uns noch unsichtbare Herrlichkeit Gottes und für den Himmel! Die Bibel vermittelt uns kein vollständiges Bild des Himmels, dennoch zeichnet sie ihn in vielen Facetten, von denen wir hier einige betrachten wollen. Der Glaube darf es im Vorgeschmack wahrnehmen, das Schauen wird unbeschreiblich sein.  

1. Der Himmel, ein Reich:

Alle Reiche dieser Welt vergehen, ihre irdische Macht ist nur begrenzt. Das Deutsche Kaiserreich von 1871 hat keine fünfzig Jahre erreicht. Das Dritte Reich wurde als das Tausendjährige propagiert, aber es endete nach 12 Jahren in Schutt und Asche. Der Himmel hingegen ist ein ewiges Reich (2. Petrus 1,11), das kein Ende haben wird. Es ist ein »unbewegliches Reich« (Hebräer 12,28). Es ist das ersehnte himmlische Vaterland (Hebräer 11,16), in dem die Herrschaft Gottes mit einer vollkommenen Regierung restlos anerkannt werden wird. Die zu Christus Gehörigen werden mit ihm regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit (Offenbarung 22,5; Lukas 19,17+19).  

2. Der Himmel, das Vaterhaus:

Im Gegensatz zu allen irdischen Häusern und Wohnungen ist der Himmel ein unvergänglicher Ort:
»Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir« (Hebräer 13,14).
Diese Stadt hat Gott selbst zubereitet (Hebräer 11,16b), und der Herr Jesus ist der Gestalter des ewigen Domizils:
»In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen … Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten« (Johannes 14,2). Alle, die zu Christus gehören, haben hier ewiges Bürgerrecht; sie sind Gottes Hausgenossen (Epheser 2,19).
Im »Vaterunser« heißt es: »Unser Vater in dem Himmel« (Matthäus 6,9), und in Johannes 17,24 betet der Herr Jesus:
»Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, auf dass sie meine Herrlichkeit sehen.«
Der Himmel ist unser Vaterhaus, weil Gott dort wohnt (1. Mose 24,7; Psalm 115,3; Matthäus 6,9). Es ist ebenso die Wohnstätte Jesu. Von dort ist er zu uns in die Welt gekommen (Johannes 3,13; Johannes 6,38), und dorthin ist er nach seiner Himmelfahrt wieder aufgenommen (Lukas 24,51; Apostelgeschichte 1,11). Bei seiner Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit wird er von dort kommen und die Seinen zu sich nehmen.  

3. Der Himmel, unsere Heimat:

Während des letzten Krieges verloren Millionen von Ostpreußen, Pommern und Schlesiern ihre alte Heimat. Von Generation zu Generation wohnten die Menschen in diesen Gebieten bis zum Tag der Flucht oder der Vertreibung. Der Verfasser ist selbst Augenzeuge dieser schrecklichen Ereignisse. Wir Menschen sind auf Heimat angelegt. Nietzsche beklagte seine geistige Unbehaustheit mit den Worten: »Weh dem, der keine Heimat hat!« In dieser Welt gibt es nur eine Heimat auf Zeit, darum schreibt Fragen bezüglich des Todes und der Ewigkeit 133 Paulus an die Philipper (3,20):
»Unsere Heimat aber ist im Himmel, von dannen wir auch warten des Heilandes Jesus Christus, des Herrn.«
 

4. Der Himmel, Ort der Freude:

Ein Hochzeitsfest ist auch nach irdischen Maßstäben ein Anlass besonderer Freude. Der Himmel wird uns in der Bibel im Bild der Hochzeit als ein ewiges Fest der Freude beschrieben:
»Lasset uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet « (Offenbarung 19,7).
Jesus Christus, das Lamm Gottes, das geduldig die Sünde der Welt trug und sie am Kreuz tilgte, ist nun der Bräutigam und seine Gemeinde die Braut. Diese errettete Schar aus allen Völkern, Stämmen und Nationen beschreibt Jesus in Lukas 13,29:
»Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tische sitzen werden im Reich Gottes.«
 

5. Der Himmel, Ort ohne Sünde:

Unsere Welt ist durchdrungen von den Folgen der Sünde: Leid, Not, Schmerz, Geschrei, Krankheit, Krieg und Tod. Im Himmel aber wird »nichts mehr unter dem Bann sein« (Offenbarung 22,3). Gott wird sein alles in allem, und er selbst macht alles neu:
»Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen« (Offenbarung 21,4).
Bei solchem Blick kann Paulus auch zeitliche Trübsal erdulden:
»Denn ich halte dafür, dass dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden « (Römer 8,18).
 

6. Der Himmel, Ort der Krönung:

Alles, was wir in diesem Leben im Namen des Herrn Jesus tun, hat eine ewigkeitliche Dimension. Es hat bleibenden Charakter. So kann Paulus am Ende seines irdischen Weges sagen:
»Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben gehalten; hinfort ist mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage geben wird, nicht mir aber allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben« (2. Timotheus 4,7–8).
Von einer solchen Krönung spricht auch der erhöhte Herr in Offenbarung 2,10:
»Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des (ewigen) Lebens geben.«
 

7. Der Himmel, unser Ziel:

Das höchste Ziel, das uns Menschen gesetzt ist, besteht darin, durch den Glauben an Jesus den Himmel zu erreichen. In 1. Petrus 1,8–9 weist der Apostel auf dieses Ziel hin:
»Ihn (= Jesus) habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; … und freuet euch mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, die ihr das Ziel eures Glaubens davon bringt, nämlich der Seelen Seligkeit.«

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