Viele Kritiker der Bibel weisen besonders auf die teilweise verblüffenden Vorhersagen im Alten Testament hin, die sich auf Jesus Christus beziehen und behaupten, dass diese erst nach ihrer Erfüllung geschrieben worden seien. 1947 geschah aber etwas ganz Außergewöhnliches, was die ganze Welt der Gelehrten aufhorchen ließ. Ein Hirtenjunge stieß bei der Suche nach einem verlorenen Schaf aus seiner Herde im Gebiet von Qumran am Toten Meer auf viele Höhlen. In elf Höhlen fand man zwischen 700 und 800 Schriftrollen. Unter diesen Schriftstücken befanden sich auch Manuskripte des Alten Testaments, unter anderem die Jesaja-Rolle, die fast lückenlos den Text des Prophetenbuches wiedergibt. Jesaja war ein Prophet, der etwa 700 Jahre v. Chr. besonders genaue Vorhersagen über das Leben und Sterben Jesu Christi niedergeschrieben hat. Diese Manuskripte stammen aus der Zeit des 1. und 2. Jahrhunderts v. Chr. oder sind sogar noch älter.

Das Neue Testament wurde zwischen 45 und 100 n. Chr. in griechischer Sprache geschrieben. Zu jener Zeit lebten noch viele Augenzeugen, die sich an das, was Jesus Christus gesagt und getan hatte, erinnern konnten. Sie hätten gewiss Einspruch erhoben, wenn etwas niedergeschrieben worden wäre, was nicht den Tatsachen entspricht. Unter diesen Augen- und Ohrenzeugen waren nicht nur Freunde des Evangeliums, sondern auch Gegner der frühen christlichen Gemeinden.

Viele glaubwürdige Handschriften
Es gibt mehr als 4.000 komplette oder fast vollständige Handschriften des Neuen Testaments, 13.000 Handschriften von Teilen des Neuen Testaments und rund 9.000 Handschriften von antiken Übersetzungen (z.B. ins Lateinische, Syrische, Koptische, Armenische, Georgische usw.). Das sind Abschriften, die ab dem 6. Jahrhundert in den christlichen Gemeinden vorgelesen wurden.
Die ältesten Abschriften des Neuen Testaments reichen bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. zurück. Es handelt sich dabei unter anderem um den Codex Sinaiticus und den Codex Vaticanus. Bruchstückhafte Funde neutestamentlicher Bücher aus Papyrus sind noch 100–200 Jahre älter. Das älteste, derzeit bekannte, Papyrus-Fragment beinhaltet den Abschnitt aus dem Johannes-Evangelium Kapitel 18,31–33 sowie 37–38 und stammt nach neuesten Erkenntnissen aus der Zeit 100–125 n. Chr.

Der Vergleich mit anderen literarischen Werken
Etwa im Jahr 60 v. Chr. entstand Julius Cäsars Werk Der Gallische Krieg. Die älteste Abschrift dieses Werkes stammt allerdings aus dem 6. Jahrhundert, und es gibt nur neun bis zehn gut erhaltene Manuskripte. Bekannt ist auch der römische Geschichtsschreiber Tacitus, der 55–118 n. Chr. lebte und von dem zwei große Geschichtswerke stammen. Die älteste Abschrift wird in das 9. Jahrhundert n. Chr. datiert, und man besitzt lediglich ein Manuskript.
Bei der Schlacht im Teutoburger Wald brachte Arminius der Cherusker, der fälschlicherweise „Hermann“ genannt wurde, den römischen Besatzern im Jahr 9 n. Chr. eine empfindliche Niederlage bei. Dem tapferen Krieger wurde sogar ein Denkmal gesetzt, das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald. Und dies, obwohl die ältesten schriftlichen Zeugnisse dieses Ereignisses aus vielen Jahrhunderten später datieren.
Auch wenn diese und andere geschichtliche Ereignisse so dürftig belegt sind, zweifelt niemand sie an. Das Neue Testament hingegen ist durch eine erheblich größere Zahl von Handschriften dokumentiert. Die Beweislast der Vielzahl von Dokumenten wiegt schwer und schließt ein Verfälschen der Inhalte nahezu aus.

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